Louisa Catharina Harkort, geb. Märcker / 1718-1795

Eine großbürgerliche Unternehmerin aus dem 18. Jahrhundert

Das märkische Sauerland bot der Industrialisierung früh einen fruchtbaren Nährboden: Von der hier vorhandenen Wasserkraft, dem Metall- und Holzvorkommen profitierten zahlreiche ländliche Unternehmen. Eines der bekanntesten ist das Familienunternehmen Harkort mit dem Stammsitz auf Gut Harkorten bei Hagen. Materielle Grundlage der sozial und wirtschaftlich hervorgehobenen Stellung der Harkorts war der große landwirtschaftliche Betrieb auf Gut Harkorten, das bereits im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 erwähnt wird.1 Dabei konzentriert sich das Interesse hauptsächlich auf Friedrich Wilhelm Harkort (1793-1880), den Begründer der Maschinenfabrik in Wetter. Dass er die unternehmerischen Ressourcen zur Gründung hatte, verdankte er aber auch seiner Großmutter, Louisa Catharina Harkort, geborene Märcker. Denn diese leitete im 18. Jahrhundert das Unternehmen nach dem Tod ihres Mannes während drei Jahrzehnten und sicherte so seinen Bestand für die Familie und Nachkommen. Im Gegensatz zu ihrem Sohn und ihrem Enkel verfügt sie aber bis heute über keine ausführliche Biografie.2

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Voraussetzungen

Der Märkische Raum war im 18. Jahrhundert eines der führenden frühindustriellen Gewerbezentren in Deutschland. Neben ihrem großen Landgut mit Äckern, Wiesen und Wäldern im Ennepetal bei Hagen bewirtschafteten die Harkorts ab 1753/63 das Gut Schede bei Wetter. Zusätzlich betrieben sie mehrere Hammerwerke sowie ein Handelsunternehmen, das um die Mitte des 18. Jahrhunderts über mehr als 200 Handelspartner verfügte.3

Das Lebensumfeld der Märckerin aus sozialer Sicht war durch die bedeutende Stellung der Familien Harkort und Märcker geprägt. Als Pastoren und Richter hatten ihre Vorfahren und diejenigen ihres Mannes in der ständisch-verfassten Gesellschaft des 18. Jahrhunderts einflussreiche Positionen inne.4 Der Familienstammbaum der Harkorts lässt sich gesichert bis auf das Jahr 1560 zurückführen; das Gut Harkorten, das 1705 gut 13 ha Land umfasste, wurde erstmals 1486 erwähnt. Handel in einem größeren Umfang führten die Harkorts bereits seit dem frühen 17. Jahrhundert.51754 zählte das Handelshaus unter Johann Caspar Harkort III., dem Ehemann der Märkerin, neben dem Handelshaus seines Onkels Carl Johann Harkort (1691-1761) in Hagen,6 zu den „prinzipalsten Kaufleuten so in Eisen-Waren fast durch ganz Europa handeln, die Fabrikanten in Arbeit unterhalten und da von ihr soutien haben.“7

Trotz ihres ländlichen Wohnsitzes traten die Harkorts im Kreis der städtischen Kaufleute und Unternehmer von Dortmund, Iserlohn, Lüdenscheid gleichberechtigt auf; in ihrer engeren Umgebung zwischen Hagen und Schwelm waren sie politisch und wirtschaftlich führend, in der gesamten Grafschaft Mark meinungsbildend.

Elternhaus und Ausbildung der Märckerin         

Louisa Catharina Märcker wurde 1718 in Hattingen in geboren. Zur Geburt hielt ihr Vater fest: „Anno 1718 den 2ten octobris hat der Liebe Gott morgens zwischen 6 und 7 Uhr uns mit einer jungen Tochter gesegnet, welche wir den 8. darauf durch die Tauffe von Sünden abwaschen und Louysa Catharina benamsen lassen.“ Taufpaten waren „die Hochwohlgebohrene Frau von Heider, gebohrene von Bousch, Frau zum Cliff, meine liebe Mutter Catharina Margaretha Cramers, und mein Schwiegervatter Bernh. Casp. Reinermann. Gott lasse es zu seiner Ehre und unserer Freude aufwachsen!“8 Der Vater, Johan Christoph Märcker (geboren 1688) stammte aus Essen, hatte an der Universität Utrecht 1711 in Medizin promoviert9 und hielt sich zeitweilig als „Medicina Doctor, Märckischer Landfisicus und hochfürstlich Essendischer Hof und Leib Fisicus“am Hof der Fürstäbtissin in Essen auf. Am 3.10.1716 hatte er sich mit Charlotte Maria Reinermann von Schede verheiratet (geboren 1691, gestorben nach 1738)10, die auf Gut Schede bei Wetter an der Ruhr aufgewachsen war.11

Louisa hatte zwei jüngere Brüder. Der Jüngere, Johann Friedrich (1723-1791), lebte und arbeitete nach ihrer Heirat mit den Harkorts auf Harkorten. Der ältere, Johann Christoph, wurde wie sein Onkel Hoffiscal zu Cleve.12 In ihrer Jugend verkehrte Louisa am Hofe der regierenden Fürstäbtissin von Essen, Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach.13 In Essen wurde sie auch am 5. Oktober 1732 evangelisch lutherisch konfirmiert.14 Das Essener Damenstift war kein Kloster – so lässt sich erklären, dass die Märckerin als Protestantin sich hier aufhalten konnte.15 Nicht nur hatte sie am Hof Zugang zu vielfältiger Literatur, sie war auch Teil des höfischen Lebens, übte sich im stilsicheren, selbstbewussten Auftreten und konnte Kontakte knüpfen, von denen sie in ihrem späteren Leben profitierte.16

Der Umgang mit Menschen außerhalb ihres eigenen Standes schärfte ihr Gespür für Repräsentation (im Sinne von Vertretung und Wahrung der eigenen (Standes)Interessen, welche in der Ständegesellschaft für die höheren Stände ein wichtiges Mittel zur Distinktion und zur Darstellung von eigener Macht, Bedeutung und Einfluss war.17 Louisa erwarb am Hof der Äbtissin somit wichtiges soziales und kulturelles Kapital.18

Bedeutungsvoll für ihre spätere Tätigkeit ist die Synthese, die dieses Kapital mit ihrer Herkunft aus dem landsässigen Bürgertum einging. Bürgerliche Tugenden wie Fleiß, Sparsamkeit und Gewissenhaftigkeit verbanden sich mit stilsicherem Auftreten und Kontakten in die höchsten Kreise und bereiteten die Märckerin bestens auf ihren künftigen Lebensweg vor, auf dem sie u. a. als „Fabriquendeputierte“ des Amtes Wetter die Interessen aller Hammerbesitzer gegenüber der preußischen Regierung zu vertreten hatte. Darüber hinaus wird in der Literatur zudem ihre Schönheit gerühmt; die jungen Männer sollen, so wird berichtet, ein Spalier gebildet haben, um ihr auf ihrem Weg zur Kirche den Weg freizumachen und sie zu bewundern.19

Louisa Catharina heiratete erst vergleichsweise spät mit dreißig Jahren: Ob dafür ihre protestantische Religionszugehörigkeit ausschlaggebend war oder ihre hohen Ansprüche an einen Ehepartner, muss offenbleiben.20Ebenso schweigen sich Quellen und Literatur darüber aus, wie sie ihren künftigen Ehemann kennenlernte. Dessen Wohnsitz lag allerdings nahe beim Gut der Mutter der Mäckerin.

Heirat, Ehefrau und Mutter

Im Juli 1748 heiratete Louisa Catharina Märcker den zwei Jahre älteren Johann Caspar Harkort III.21 Johann Caspar III. hatte den Stammsitz und einen Eisenhammer nach dem Tod seines Vaters 1742 übernommen. Für ihn war es die zweite Ehe; seine erste Frau war 1747 im Kindbett gestorben. Aus der Ehe von Louisa und Johann Caspar gingen sieben Kinder hervor, die beiden ältesten starben bereits kurz nach der Geburt. Fünf Kinder des Ehepaars, die beiden Jungen Johann Caspar IV. und Peter Niklas, sowie die drei Mädchen, Caroline Friederike, Louise Henriette und Helena Christina, geboren zwischen 1753 und 1759, erreichten das Erwachsenenalter.22

1756 ließ das Ehepaar auf Gut Harkorten ein neues, großes und repräsentatives Haus errichten, das Kontor- und Lagerräume enthielt und genügend Platz für die Unterbringung der zahlreichen Gäste aufwies. Treibende Kraft für den Neubau scheint die Märckerin und ihr Wille nach Repräsentation gewesen zu sein: Das Haus, errichtet von Eberhard Haarmann,23 gilt noch heute als eines der bedeutendsten Barock-Denkmäler in Berg und Mark.24  Der neue Wohnsitz hob sich in Ausführung und Pracht deutlich von den bisherigen und weiter bewohnten Häusern auf dem Gut ab. Schieferumkleidet, mit geschwungenem Giebeldach, repräsentativer Freitreppe vor der Eingangstür und reichen Holzschnitzereien legte es Zeugnis ab für den raschen Aufstieg der Familie und ihren großen Reichtum, zu dem sie in den Jahren vor dem Siebenjährigen Krieg gekommen war.25 Gleichzeitig war es aber auch, wie Ellen Soeding betont, ein äußerst zweckmäßiges Kaufmannshaus:
„Jeder Winkel unter Treppen und schrägen Wänden war durch Wandschränke ausgenutzt; die schöne Eichentreppe nahm wenig Raum ein, und die gleichmäßige Aufteilung der Zimmer, Comptoirs und Lagerräume erschien übersichtlich und klar.“26

Insofern kann das Haus als Sinnbild für die Art des Wirtschaftens und des gesellschaftlichen Anspruchs der Harkorts betrachtet werden: Klar strukturiert und zweckmäßig, vertrat es dennoch deutlich den Willen zur Prachtentfaltung und Repräsentation.27

Auch die Natur unterwarf die Märkerin ihrem anspruchsvollen Gestaltungswillen. Sie legte auf Harkorten ein Parkwäldchen mit importierten und fremden Pflanzen und Bäumen an, das „Boskett“ genannt wurde und allein der Muße und Freizeit gewidmet war. Bis dahin hatte es auf dem Gut nur Obst- und Nutzgärten gegeben.28 Das Anlegen eines Gartens in Anlehnung an das prachtvolle Vorbild der französischen Könige entsprach der damaligen Mode in den gehobenen Ständen und diente dem Ausdruck des Reichtums und des gehobenen Lebensstils der Familie Harkort.

Einen solchen zelebrierte die Mäckerin auch durch eine aufwendige Haushaltsführung. Dabei lebte die Märckerin aber durchaus maßvoll, leistete sich Luxus nur nach Möglichkeit und vermischte so adligen und bürgerlichen Lebensstil. Sie bestellte z. B., wie aus den Geschäftsbüchern ersichtlich ist, erst nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) erstmals nicht nur lebensnotwendige Waren, sondern auch silberne Tafelleuchter und eine große silberne Kaffeekanne.29

Soeding beschreibt die Märckerin als eine hervorragende Gesellschafterin, mit höfisch geprägten gesellschaftlichen Umgangsformen: „Ja, immer hatte sie Gäste im Haus, die kluge und schöne Märckerin; Verwandte, Bekannte, zahlreiche Geschäftsfreunde ihres Mannes. Sie liebte die Geselligkeit, die aus geistreichen Tischgesprächen bestand, aus Spaziergängen durch das liebliche Land und aus gemeinsamem Musizieren. Auch sie hatte ihre ‚Tafelrunde‘, und diese wurde bald zum geistigen Mittelpunkt der führenden Männer in der Grafschaft.“30

Gut Harkorten entwickelte sich nach der Einheirat der Märckerin zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt der Region, ja zu einer der Keimzellen der entstehenden frühbürgerlichen Gesellschaft des bergisch-märkischen Raumes. Gäste waren nicht nur durchreisende Handelspartner, sondern die benachbarte Kaufmannschaft, die örtlichen Pfarrherren und aufgeklärte preußische Verwaltungsbeamte wie der Freiherr vom Stein, der 1784 Direktor des Bergamtes in Wetter an der Ruhr wurde und die Entwicklung des Bergbaus und des Hüttenbaus in den westlichen Gebieten Preußens vorantrieb.31 Zu Besuch kam auch die Fürstäbtissin von Essen32 – bestehende soziale Kontakte pflegte die Märckerin kontinuierlich. Und als König Friedrich Wilhelm II. die Provinz Westfalen 1788 besuchte und sein Sohn in Hagen Aufenthalt nahm, wurden zwei Enkeltöchter der Märckerin ausgewählt, um diesen mit einem Blumenstrauß in seiner Unterkunft zu begrüßen.33So pflegte sie eine eigentliche Salonkultur in der preußischen Provinz – denn ein typisches Merkmal der Salons des ausgehenden 18. Jahrhunderts war, dass darin Standesgrenzen verschwammen: Adel und Bürgertum trafen unbeschwert zusammen. Die reibungslose Übernahme der Geschäfte nach dem Tod ihres Mannes lässt darüber hinaus darauf schließen, dass die Gespräche an den Gesellschaften nicht nur schöngeistig gewesen waren, sondern mit Sicherheit auch geschäftliche Themen betrafen.

Über die Erziehung der Kinder liegen kaum Quellen vor. Ellen Soeding betont die große Liebe der Märckerin zu ihren Kindern: „Diese Frau die ebenso klug wie umsichtig und energisch die Güter Harkorten und Schede verwaltete, die das Handlungsgeschäft und die Hammerwerke führte, als habe sie niemals etwas anderes getan, diese Frau war ihren Kindern gegenüber so zärtlich, so warm und voller Liebe, dass sie alle ihr Leben davon zehrten.“34

Davon zeugen insbesondere die wenigen erhaltenen Briefe der Märckerin an ihre Kinder.35 Zu den Pflichten der Märckerin als Mutter gehörte die Ausrichtung der Hochzeiten ihrer Kinder, wobei sie nicht an Kosten sparte. Gleichzeitig notierte sie jede Ausgabe akribisch, um sicherzustellen, dass alle Kinder gleichviel erhielten.36

Unternehmerische Wirksamkeit

1761 starb Johann Caspar III. überraschend an, wie die Quellen es bezeichnen, „Flussfieber37 und ließ neben seiner Witwe fünf unmündige Kinder im Alter zwischen zwei und acht Jahren zurück. Ihrem tiefen Schmerz gab Louisa in der Todesanzeige vom 12. Februar 1761 Ausdruck: „Es ist mir unmöglich, die Empfindungen des Jammers und des Schmerzes zu erklären, welche den 10ten Februaris des Abends um 9 Uhr meine Seele und mein Haus erfüllet haben. Die allerheiligste Vorsehung riss mir und meinen fünf unmündigen Kindern den Herrn Johann Caspar Harkort, diesen besten Ehegatten und zärtlichsten Vater, in dem 45sten Jahr seines Alters und in dem 13ten unser zufriedenen Ehe, nach einer langwierigen Schwachheit, durch den Tod von der Seite. Ich weiss, bey diesem, für mich und meine vaterlosen Waysen unersetzlichen Verlust mich mit nichts, als mit dem heiligen Willen des Ewigen und dem ungemeinen Glauben an den Heyland der Welt aufzurichten, womit mein würdigster Freund in den Genuss der Seligkeiten übergegangen ist.“38

Hatte sich ihr Mann bereits durch Unternehmensgeist ausgezeichnet,39 so stand ihm seine Witwe nun in nichts nach. Während der folgenden 34 Jahre führte sie das Unternehmen unter dem Namen „Johann Caspar Harkort Seelig Witwe“. Bis 1780 tat sie dies mit Unterstützung ihres Bruders Johann Friedrich Märcker und des Handlungsgehilfen Johann Caspar Wienbrack. Von 1780 bis zu ihrem Tod 1795 waren ihre beiden Söhne und sie zu gleichen Teilen Teilhaber und führten das Unternehmen gemeinsam als Compagnie-Handlung.40 Während dieser Jahre sicherte und mehrte sie mit großem unternehmerischen Erfolg Besitz und Vermögen ihrer Familie.

Dass sie die Handlung unter dem Namen ihres Mannes weiterführte, war durchaus üblich und zielte darauf, das Vertrauen der Kunden und Lieferanten in die Firma zu erhalten.41 Das Wort der „Wittib Harkort“ hatte Gewicht im Kreis der Verleger und Reidemeister an der Enneperstrasse in Westfalen.42 Dies ist nicht nur auf die einflussreiche Stellung der Familie Harkort zurückzuführen, sondern auch auf Person und Leistung von Louisa Harkort. Sie erhielt zwar Unterstützung von Bruder, Handlungsgehilfen und Söhnen – eine solche Hilfe fiel in einem Familienbetrieb aber auch einem männlichen Oberhaupt zu. Sie führte die Firma unbeschädigt durch den Siebenjährigen Krieg (1756-1763), wozu ihre guten Beziehungen zur Fürstäbtissin, die ihr einen Schutzbrief der Franzosen vermittelte, wodurch das Gut vor Plünderungen verschont blieb, nicht unwesentlich beitrugen.43 Sie leitete die Gutsverwaltung, baute den Export aus und legte neue Hämmer an. Das Unternehmen verfügte über drei Standbeine – den Handel, die Herstellung von Metallarbeiten im Verlagssystem sowie den Betrieb eigener Hammerwerke. Um alle drei Bereiche, sowie um die Vertretung der Interessen ihrer Berufsgruppe gegenüber der Regierung und um die Verwaltung ihres Gutes kümmerte sich die Märckerin mit Engagement.

Das Handelsgeschäft

Das Handelsgeschäft bildete den Haupterwerbszweig und die Quelle des wachsenden Wohlstands des Harkortschen Unternehmens. Dabei war der Handel eng verbunden mit der Produktion von Metallwaren und die Expansion des Handels im 18. Jahrhundert ging einher mit einer engeren Einbindung der Produktion in die Firma der Harkort.44 Der Schwerpunkt des Handels im ganzen 18. Jahrhundert lag im Export von märkischen Metallwaren wie Sensen und Messer in den Ostseeraum, vor allem nach Lübeck und Rostock, wo eigene Lager unterhalten wurden.45 Die Lübecker Geschäftspartner vermittelten die märkischen Metallwaren weiter nach Skandinavien und ins Baltikum. An weiteren Gütern wurden v. a. Lebensmittel und Luxuswaren gehandelt, oft wurden diese als Rückfracht von den Handelsplätzen der Nord- und Ostsee in die Grafschaft Mark importiert.46

Das Harkorter Handlungsgeschäft lieferte auf Anfrage alles, was bestellt wurde. Bestellt werden konnte, nach einer Zusammenstellung der Märckerin: „Ambosse! Axen und Beile, Nagelbohren, Friedbohren und Billancen, Caffeemühlen und Feuer Confoirs, Draht in allen Sorten … Feuerstähle, Fingerhüte und Nähringe, Feilen nach Steiermärker Art, Goldwaagen, Kuchen- und Waffeleisen, auch Tafelmesser aller Arten, Mundharpfen, Pfannen und Pulver, Sensen und Futterklingen aller Art, Baum- und Kerbsägen, Hand- und Spannsägen. Aller Arten von Schafscheeren, Heckenscheeren, Danziger Spaden und Schüppen, Schlösser, Schrittschuh, Schahl, metallene auch Compositionsschnallen, grosse Waagebalken und Winden. Geräthe für Zimmerleute als Hobels, Beitels und dergleichen.“47 Neue Artikel wie Kaffeemühlen, Waffeleisen oder Schlittschuhe wurden schnell ins Sortiment übernommen und von den Schmieden im Auftrag angefertigt.48 Ab 1770 kamen Wandkaffeemühlen und „Convoirs“ in Mode, eine Art Stövchen, um Kaffee und Tee auf dem Tisch warmzuhalten.49

Transportiert wurden die leichteren Handelsgüter über Land, die schwereren auf dem Wasser. Mut und Innovationskraft bewies die Märckerin, indem sie sich als eine der ersten an der Schiffbarmachung der Ruhr, die ab 1780 bis Herdecke schiffbar war,50 beteiligte. Da sie seit 1780 auf Gut Schede einen neuen großen Hammer betrieb, konnte sie bei dessen Roheisenversorgung über die Ruhr erhebliche Kosten sparen. Ab 1783 unterhielt sie mit dem Herdecker Kaufmann Bockmöller ein eigenes Schiff, das in den Sommermonaten zwischen Duisburg und Ruhrort verkehrte und die Harkorter Hammerwerke mit Eisen versorgte.51 Ruhrabwärts wurde Kohle transportiert. Die Organisation kostete viel Mühe. 1785 schrieb sie in einem Brief an ihren Schiffer: „Mein werter Herr Caspar! An den Unkosten muss gesparet werden, sonst wird mir die Wasserfahrt leid. Ich bemerke ungern, dass ich das Ein- und Ausladen noch bezahlen soll und die Schiffer nur müßige Zuschauer dabei sein sollen! Sodann soll ich auch Armengeld, Zollknechts-Geld und wer weiß wie viele Sachen noch bezahlen. Lieber Herr Caspar! Wir können uns beiderseits entbehren – aber auch nützlich sein. Lassen sie uns doch im Einverständnis bleiben. Ich gönne Ihnen zwar ihren Nutzen und habe ihnen ja die 6 Stüber, so die Schiffer in Cöln nach Wiesdorf geben müssen, zugekehrt… Lassen sie mir nun auch einen kleinen Vorteil, der mir gebühret für meine viele Mühe, die ich in der Sache habe.“52

Ab 1794 verlieren sich die Quellen, vermutlich war das Geschäft unrentabel. 1803 wurde das Schiff verkauft.53

Stand die Märckerin in allen bisher gezeigten Geschäftsbereichen ihren Mann bzw. ihre Frau, so musste sie in einem Bereich passen: bei den für die Firma so wichtigen Geschäftsreisen. Bei regelmäßigen Besuchen der Geschäftspartner pflegte man bestehende Kontakte, suchte und erschloss neue Absatzmöglichkeiten. In den 1760er Jahren unternahm der Bruder der Märckerin, Johann Friedrich, regelmäßig die Reisen nach Norddeutschland, ebenso der Handlungsgehilfe Wienbrack. In den 1780er Jahren wechselten sich die dann erwachsenen Söhne darin ab.54 Für Frauen schickte sich das Reisen nicht, ebenso delegierten auch häufig die älteren, männlichen Familienvorstände diese eher mühevolle Aufgabe an ihre Söhne.

Die Produktion von Metallwaren in den Hammerwerken

Der zweite wichtige Geschäftsbereich war die Metallwaren-Produktion, welche in der Zeit, als die Witwe Harkort das Unternehmen leitete, kräftig expandierte. Johann Caspar III. hatte fünf Hämmer besessen, 1780 betrieb die Witwe Harkort bereits acht Hämmer, die in allen drei Stufen des Verarbeitungsprozesses tätig waren: In der Herstellung von Rohstahl, bei der Anfertigung eines Vorprodukts sowie bei der Herstellung von Endprodukten.55 Kaum ein anderer Unternehmer betrieb im Amt Wetter mehrere Hammerwerke.

Die Märckerin kannte sich in ihrem Metier gut aus: So schrieb sie einem Stahllieferanten, dass sich sein Material nicht verschmieden lasse: „Sehen die Stahlkuchen glänzend aus, sind voller Christalle (Spalk oder Sprengel) und leicht brüchig, so sind sie streng im Schmelzen, geben harten Stahl und vertragen viel Zusatz. Fallen die Stahlkuchen dagegen ins Graue und wollen ungern beim Schlagen zerspringen, so schmieden sie sich zu weich und vertragen wenig Zusatz.“ 56 Zum Wachstumsschub der Firma trug bei, dass die Märckerin flexibel auf den Markt und die Nachfrage zu reagieren verstand und neue Produkte anbot und vertrieb. 1774 erweiterte sie ihr Angebot an Sensen um ein steiermärkisches Modell,57 nachdem ihr nach einer Weile der Erprobung die richtige Herstellung geglückt war. Die steirischen Ganzstahl-Sensen waren von besserer Qualität als die märkischen Sensen, bei denen nur die Schneiden verstählt wurden.58 Bereits im folgenden Jahr lieferte sie allein nach Petersburg 1.300 Stück steirische Sensen.59 Da das Unternehmen einen steten und hohen Bedarf an gutem Rohmaterial hatte, wurde nach neuen Lieferanten permanent Ausschau gehalten, und bei Bedarf auch sofort gewechselt. Selbst einem wichtigen Lieferanten in der Bendorfer Hütte bei Koblenz drohte die Märckerin im Mai 1784 angesichts einer Preiserhöhung unverhohlen mit dem Wechsel zur Konkurrenz: „Wenn auch das Eisen gut ist, so kann selbiges doch auch zu hoch im Preis werden. Dieß ist ietzo so, daß ich mich sehr irren müste, wenn deßen ietzo aus hiesiger gegend viel zu dem neuen Preise sollte bestellet werden, zumahl da sich ietzo zu Ründerorth ein gantz neues äußerst ergiebiges und vielversprechendes Bergwerck gefunden hat.“60

Ihr Umgangston mit Rohwaren-Lieferanten und Produzenten auf den Hämmern war durchaus resolut. Soeding beschreibt sie als klug, umsichtig und energisch.61 Unter ihrer Führung wuchs die Zahl der für die Harkortsche Firma tätigen Handwerker: Zu Beginn der 1790er Jahre waren 296 Kleinschmiede für die Compagnie-Handlung im Verlagssystem tätig,62d. h. sie verarbeiteten das vom Unternehmer gelieferte Rohmaterial zu dem von ihnen festgesetzten Preis. Dies weist auf die große Bedeutung der Harkortschen Fabriquen für die Bevölkerung der Mark hin. Die Witwe Harkort und ihr Sohn wurden von den übrigen Hammerwerksbesitzern denn auch immer wieder als Deputierte gewählt, um die Interessen der Unternehmer gegenüber der preußischen Regierung wahrzunehmen.63

So setzte sie sich gegenüber dem König für die Werbefreiheit ein, wovon ein Brief zeugt, in dem sie sich 1763 bei ihrem Geschäftspartner Hülsenbeck in Rohstock für eine verspätete Warenlieferung entschuldigt. Viele ihrer Arbeiter seien in die Armee abgeworben worden und die Hammerwerke standen ohne Schmiede da. „Anjetzowürden schon alle für Euch bestimbte Waaren unterwegens seyn, wan nicht die diesen gantzen Winter betriebene rogorense Königl Werbungen der F[abrique] einen abermahligen Stoss beygebracht, indem nicht allein sehr viele Fabric[anten] enrollieret, sondern auch viele aus den Landen gewichen, und noch jetzo ist man unsicher. Gegenwärtig sind wir hier darüber aus, von S[einer] K[öniglichen] M[äjestät] die werbefreiheit wenigstens für die Fabriq[ue] zu suchen. Hoffnung haben wir, solche zu erhalten. Wan darunter nicht reussiren, so ist es binnen Wochen um hiesige Gegenden geschehen.“64 1776 wurde die Frau Wittib Johann Caspar Harkort zusammen mit Johann Heinrich Elbers zu Hagen und Johann Heinrich Fischer von den Reidemeistern, Sensenfabrikanten, Amboß-, Reck- und Breitschmeiden des Gerichts Hagen an erster Stelle als Deputierte bevollmächtigt, sich für die Werbefreiheit und Beibehaltung der Holzkohlepreise einzusetzen.65

In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts zeichneten sich Veränderungen ab: Neben den wichtigsten Handelsdestinationen Lübeck und Rostock, wo die Firma eigene Warenlager unterhielt, große Mengen von Messern, Sensen, Schneidemessern, Stahl und Pulver, breite Waren (Pfannen, Sägen) und kurze Waren sowie Kleineisenprodukte (Nägel, Nadeln, Waagen) absetzte, trat zunehmend der Handel mit kleineren Städten in Schleswig und Holstein, in Mecklenburg-Schwerin oder Pommern. Die Harkorts lieferten vermehrt direkt an die dortigen Kaufleute, die die Produkte den Endabnehmern verkauften: Die Handelskette wurde somit verkürzt und Kundenwünsche konnten vermehrt abgefragt und damit auch umgesetzt werden. In der Firma führte diese Entwicklung zur Konzentration auf einige wenige Produktegruppen. In den 1790er Jahren wurden nur noch Sensen und Stahl nach Lübeck geliefert.66 Diese Beschränkung auf wenige Produkte bewirkte eine Annäherung der Firma an die Produktionssphäre, ein Weg, der im 19. Jahrhundert von den Harkorts mit der Errichtung der Maschinenfabrik in Wetter 1819, des Puddelwerks 1837 und der Gießerei und Maschinenfabrik 1839, in der nach 1842 erstmals der Einsatz von Dampfmaschinen bezeugt ist, weiterverfolgt wurde.67

Diese Entwicklungen, die auch für andere zeitgenössische Unternehmen belegt sind, sprechen für einen intuitiven Geschäfts- und Unternehmerinnensinn der Märckerin. Der relativ späte Zeitpunkt, zu dem sie ihre Söhne als gleichberechtigte Partner in die Compagnie-Handlung aufnahm – Johan Caspar zählte 27 Jahre, Peter Niclas 25 Jahre und sie selbst bereits 62 Jahre –, lässt auch darauf schließen, dass sie an der Geschäftstätigkeit durchaus Spaß hatte und das Erbe ihres Mannes nicht bloß verwaltete und für ihre Söhne sicherte.

Nach der Französischen Revolution begann sich ein europaweiter Krieg anzukündigen. Die Märckerin packte im Herbst 1794 einige Kisten von Wertsachen, Silber und Kleidern, um sie nach Lübeck zu verschicken.68 Im Frühjahr darauf starb sie im März im Alter von 76 Jahren. Das Vermögen wurde zu gleichen Teilen an alle fünf Kinder vererbt; die beiden Brüder führten die Handlung bis 1810 gemeinsam weiter. Dann trennten sie sich und Peter Niclas zog auf Gut Schede.69

Gründe für ihren unternehmerischen Erfolg

Louisa Catharina Harkort führte das Unternehmen mit Erfolg, Weitsicht, großer Selbstverständlichkeit, und genoss unter ihren Geschäftspartnern hohes Ansehen. Die Gründe für ihren unternehmerischen Erfolg sind mehrere. Zum einen war mit dem Fideikommiß von 1732 ein Rahmen geschaffen worden, der das Unternehmen zusammenhielt: Die Märckerin verwaltete nach dem Tod ihres Mannes die Firma, um sie ihrem ältesten Sohn zu erhalten. Familie und Firma bildeten in den vorindustriellen Handelshäusern eine unauflösbare sozial-ökonomische Einheit. Die Geschäftspartner blieben als Gäste im Haus, die Heiratspartner kamen zumeist aus Kaufmannsfamilien und waren mit dem Geschäft vertraut. So hatte bereits die Ehefrau von Johann Caspar Harkort I., Ursula Catharina Hobrecker, die Handlung während der winterlichen Geschäftsreisen ihres Mannes geleitet und nach seinem Tod im Jahre 1714 während acht Jahren alleine geführt.70 Auch die Schwägerin der Märckerin, Helena Margaretha Harkort (1710-1800), eine ältere Schwester Johann Caspar Harkorts III., die 1731 den aus Lennep stammenden Tuchfabrikanten Johann Christian Moll (1702-1762) geheiratet hatte,71 führte nach dem Tod ihres Mannes 1762 das Unternehmen in Hagen während Jahrzehnten; die Familien beider Frauen standen in regem Kontakt.72

Zweitens verfügte Louisa Catharina Harkort über ein bedeutendes unternehmerisches Geschick und fachliches Knowhow, welches vergrößert wurde durch ihre Bildung, ihr Auftreten und die sozialen Kontakte, über die sie aufgrund ihrer Erziehung am fürstlichen Hof in Essen verfügte. Drittens sind die zeitgenössischen Sozialstrukturen sowie die Verfassung der Grafschaft Mark zu erwähnen: Allgemein prägte die Schichtzugehörigkeit Leben und Handeln im 18. Jahrhundert noch stärker als die Geschlechtszugehörigkeit.

Im Besonderen ist zudem die Verfassung der Mark, von Kirchspiel und Gericht Hagen und der Gemeinde Westerbauer, in der Gut Harkorten lag, anzuführen.73 Die Harkorts amteten hier seit dem 17. Jahrhundert als gewählte Rezeptoren, die die Steuern nach den Umlagequoten einzogen, die auf den Versammlungen der freien Einwohner, den Erbentagen, beschlossen wurden. Sie verwalteten auch das genossenschaftliche Markenerbe und das Schulkapital und übernahmen eine Sprecherrolle in der regionalen Wirtschaftspolitik. Gegenüber der staatlichen Obrigkeit vermochten sie ihre Interessen nicht nur zu artikulieren, sondern konnten sie auch durchsetzen. Diese Voraussetzungen und Strukturen prägten auch Spielraum und Wirkungsfeld der Märckerin: Denn Frauen und Witwen waren in Unternehmen in ganz Europa zu dieser Zeit kaum vertreten.74

Um 1800 begann der Übergang von der Ständegesellschaft zur bürgerlichen Gesellschaft, die Industrialisierung setzte ein und bewirkte eine verstärkte Trennung von Arbeits- und Wohnraum. Im Zuge dieses Wandels bildeten sich geschlechtsspezifische Rollenvorstellungen und Arbeitsteilungen heraus, die standesübergreifende Geltung beanspruchten und einforderten.75 Dadurch profitierte die Demokratisierung der Gesellschaft. Gleichzeitig wurde damit aber auch der Spielraum beschränkt, der Frauen aus führenden sozialen Schichten vor 1800 noch offen gestanden hatte.

Dr. Alexandra Bloch Pfister, Münster

  1. Willy Timm (Bearb.): Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486, Unna 1986, S. 126 Nr. 3766, zit. nach: Winfried Reininghaus, Die Harkorts und das märkische Bürgertum, in: Wolfgang Köllmann, Winfried Reininghaus und Karl Teppe (Hrsg.): Bürgerlichkeit zwischen gewerblicher und industrieller Wirtschaft. Gesellschaft für westfälische Wirtschaftsgeschichte, Dortmund 1994, S. 15-24, hier S. 15.
  2. Z.B. in den Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsbiographien: Aloys Meister: Friedrich Harkort, (1793-1880), 1 (1932), S. 38-72; Stefan Gorißen: Johann Caspar Harkort IV, (1753-1818), 18 (2004), S. 85-107.
  3. Das Harkort-Archiv im Westfälischen Wirtschaftsarchiv Dortmund (v.a. F 39, N 18, F 83, F 84) dokumentiert die Geschichte der Familie sowie ihrer Handels- und Fabrikgeschäfte zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert. Vgl. dazu Winfried Reininghaus: Das Archiv der Familie und Firma Johann Caspar Harkort zu Hagen-Harkorten im Westfälischen Wirtschaftsarchiv Dortmund, bearbeitet von Winfried Reinighaus, Münster 1991 (Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens, Neue Folge, Band 11), S. 24.
  4. Vgl. die Aufzeichnungen der Märckerin in: StadtA Hagen, Nachlass Ellen Soeding.
  5. Stefan Gorißen: Vom Handelshaus zum Unternehmen. Sozialgeschichte der Firma Harkort im Zeitalter der Protoindustrialisierung (1720-1829), Göttingen 2002, S. 131f.
  6. Nach seinem Tod ging das Unternehmen an seine Tochter Maria Gertrud Harkort (1734-1800), seit 1754 verheiratet mit Johann Heinrich Elbers (1726-1800). Vgl. dazu den Stammbaum bei Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 446.
  7. Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 141, zit. nach Aloys Meister, wie Anm. 2, S. 189.
  8. StA Hagen, Nachlass Ellen Soeding, Schachtel 7; Maschinenschriftliche Zusammenstellung von Ellen Soeding unter dem Titel „Familiennachrichten“.
  9. Zur Herkunft: Louis Berger: Der alte Harkort. Ein westfälisches Lebens- und Zeitbild, Leipzig 1926, S. 11; zum Studium und Promotion: Die Angaben beziehen sich auf Informationen von Ullrich Märker. Vgl. dazu auch: http://www.märker-ahnen.de/Harkort.htm (Zugriff am 01.04.2019).
  10. Soeding gibt den Vornamen der Mutter mit Maria Caroline an, Ellen Soeding: Die Harkorts. Zwei Halbbände. Münster 1957, S. 71. In den Familiennachrichten (Manuskript im Nachlass Ellen Soeding im StadtA Hagen) dagegen wird sie mit Charlotte Maria Reinermann bezeichnet. Zu den Lebensdaten vgl: http://freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com/~marker/DieMarkerin.htm (Zugriff am 01.04.2019)
  11. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 71.
  12. Ebd., S. 90.
  13. Louis Berger, wie Anm. 9, S. 11; Liselotte Funcke: Louise Catharina Harkort (1718-1795). Eine bedeutende Unternehmerin. In: Frauen in der Hagener Geschichte, hg. vom Deutschen Frauenring e.V., Ortsring Hagen, Dortmund 1995, S. 13-22
  14. Laut Auskunft von Ullrich Märcker, 27.11.2011.
  15. Hauptträger der Abtei war der Konvent, bzw. das gräfliche Damenkapitel. Die Stiftsdamen legten – im Unterschied zu Nonnen – zu keiner Zeit ein Gelübde ab, durften persönliches Eigentum besitzen und die Gemeinschaft jederzeit wieder verlassen, um zu heiraten. Ute Küppers-Braun: Macht in Frauenhand, 1000 Jahre Herrschaft adliger Frauen in Essen, Essen 2002, S. 35.
  16. Vgl. dazu auch die Ausführungen bei Christiane Maibach: Louisa Catharina Harkort (1718-1795) – Lebenswelt und Handlungsspielraum einer Unternehmerin im späten 18. Jahrhundert. Hausarbeit für MA an der Uni Münster, bei Frau Prof. Stollberg-Rilinger, 2004, S. 32ff.
  17. Repräsentation wird hier verstanden als Einsatz für die und Wahrung der eigenen Standesinteressen. Vgl. dazu Barbara Stollberg-Rilinger: Was heißt landständische Repräsentation? In: Zeitsprünge 4 (2000), 120-135, v.a. S. 128.
  18. Vgl. zur Verwendung des Begriffes kulturelles und soziales Kapital Pierre Bourdieu: Die feinen Unterschiede. Frankfurt 1982.
  19. Louis Berger, wie Anm. 9, S. 11.
  20. Ebd.
  21. WWA Dortmund, N 18 Nr. 407 Fideikommiß 1737-1845.
  22. Vgl. dazu den Stammbaum der Familie bei Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 446ff., und Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 71ff.
  23. Liselotte Funcke, wie Anm. 13, S. 15, Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 89.
  24. Winfried Reininghaus, wie Anm. 3, 1991, S. 16.
  25. Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 136.
  26. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 89f.
  27. Vgl. auch Manfred vom Brocke: Bau- und Ausstattungsgeschichte des Hauses Harkorten bei Hagen, Wiss. Hausarbeit, Hamburg 1988.
  28. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 127; Liselotte Funcke, wie Anm. 13, S. 20.
  29. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 126.
  30. Ebd. S. 90.
  31. Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 137.
  32. Liselotte Funcke, wie Anm. 13, S. 20.
  33. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 213.
  34. Ebd., S. 106.
  35. Vgl. dazu auch StadA Hagen Nachlass Ellen Soeding, Schachtel 10: Brief der Märckerin an ihre Tochter Carolina von 1773 (nur als Foto des Originals vorhanden).
  36. Wilhelm Feldmann: Der Brautschatz der Caroline Pastor, geb. Harkort. In: Mitteilungen der der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde 10 (1938), SP. 229-231; vgl. auch WWA N18, Nr. 404. Verzeichnis von Hausgeräten, die für Carolina Frederica Harkort nach Aachen gesandt wurden, 1776 (entspricht in etwa der Zusammenstellung des Brautschatzes bei Feldmann). Vgl. auch die Ausführungen bei Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 144f.
  37. Ebd., S. 103
  38. WWA N 18, Nr. 28, Gedruckte Todesanzeige für Johann Caspar Harkort III. 12.2. 1761.
  39. Winfried Reininghaus, wie Anm. 3, S. 16.
  40. Ebd.
  41. Vgl. zu den folgenden Ausführungen auch Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 160-169.
  42. Als Reidemeister werden Geschäftsleute bezeichnet, die Rohmaterialien wie Eisen kauften, weiterverarbeiten ließen und die Produkte anschließend vertrieben. Die unmittelbaren Produzenten (Schmiede) hatten für den Kauf der Rohmaterialien meist zu wenig Kapital.
  43. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 109; Liselotte Funcke, wie Anm. 13, S. 19. Im StadtA Hagen, Nachlass Ellen Soeding findet sich ein Foto dieses Schutzbriefes des Prince de Soubise von 1761.
  44. Vgl. dazu Winfried Reininghaus, wie Anm. 1, S. 15f.
  45. Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 171.
  46. Ebd., S. 172f.
  47. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 185.
  48. Ebd, S. 150.
  49. Ebd, S. 150.
  50. Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 278.
  51. WWA F 39, Nr. 375; vgl. auch Reininghaus, wie Anm. 3, S. 25.
  52. Zit. nach Gisbert Strotdrees: Landgut, Stahl und Sensenhandel. Louisa Catharina Harkort, geb. Märcker (1718-1795). In: Es gab nicht nur die Droste. Sechzig Lebensbilder westfälischer Frauen. Münster 1997, S. 39-41, S. 41.
  53. Stefan Gorißen, wie Anm.  5, S. 231-233.
  54. Ebd., S. 222f.
  55. Ebd.
  56. Ebd.
  57. Winfried Reininghaus, wie Anm. 3, S. 150; Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 150.
  58. Ebd., S. 150f.
  59. Ebd, S. 152.
  60. WWA F39, Nr. 16, pag. 369, zit. nach Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 126.
  61. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 106.
  62. Ebd.
  63. Liselotte Funcke, wie Anm. 13, S. 16f.; vgl. auch die Akten im LAV Münster unter der Rubrik „Fabrikendeputierte des Amtes Wetter“, wo die Unterschrift der Märckerin immer wieder auftaucht.
  64. Zit. nach Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 102.
  65. Ebd.
  66. Ebd., S. 259.
  67. Winfried Reininghaus, wie Anm. 3, S. 27f.
  68. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 252.
  69. Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 137.
  70. Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 36; Liselotte Funcke, wie Anm. 13, S. 16.
  71. Stefan Gorißen, wie Anm. 5, S. 143.
  72. Vgl. dazu Ellen Soeding, wie Anm. 10, S. 321ff.
  73. Vgl. zu den folgenden Ausführungen Winfried Reininghaus, wie Anm. 1, S. 20.
  74. Vgl. dazu Richard Grassby: Kinship and Capitalism. Marriage, Family, and Business in the English-Speaking World, 1580-1740, Cambridge 2001, S. S. 339f.
  75. Vgl. dazu Richard Grassby: Kinship and Capitalism. Marriage, Family, and Business in the English-Speaking World, 1580-1740, Cambridge 2001, S. S. 339f.
Literatur:

Alexandra Bloch Pfister, Louisa Catharina Märcker. Eine großbürgerliche Unternehmerin aus dem 18. Jahrhundert, in: Ellerbrock, Karl-Peter und Tanja Bessler-Worbs (Hg.): Industriepioniere, Wirtschaftsbürger und Manager. Historische Unternehmerpersönlichkeiten aus dem Märkischen Südwestfalen, Dortmund 2007, S. 57-61 (= Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte v.V., Kleine Schriften H. 32)

Alexandra Bloch Pfister, Louisa Catharina Harkort (1718-1795) – die Märckerin. In: Märkisches Jahrbuch für Geschichte, Bd. 112. Dortmund 2012, S. 66-88.

Zitation: Alexandra Bloch Pfister, Louisa Catharina Märcker. Eine großbürgerliche Unternehmerin aus dem 18. Jahrhundert, Version 1.0, in: frauen/ruhr/geschichte, https://www.frauenruhrgeschichte.de/biografien/louisa-catharina-harkort-geborene-maercker/

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