frauen/ruhr/geschichte versteht sich als Vernetzungsmedium. Hier werden die Veranstaltungen zur Frauen- und Geschlechtergeschichte des Ruhrgebiets angezeigt und archiviert, die im „News-Ticker“ auf der Startseite erscheinen.

Veranstaltungen

Vortrag über Rosi Wolfstein-Frölich – fällt aus!

7. Dezember 2023, 18.15 Uhr

Der Vortrag fällt aus Krankheitsgründen aus!

Dr. Riccardo Altieri, Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken
Eine Tochter ihrer Klasse – die 99 Jahre der Rosi Wolfstein-Frölich und ihr Wirken an Rhein und Ruhr

Der Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe „Stadtgeschichte donnerstags“ statt. Wissenschaftler*innen, Studierende und Heimatforscher*innen stoßen bei ihren Recherchen im Stadtarchiv oft auf neue Erkenntnisse zur Stadtgeschichte, die in der Regel nur von einer kleinen Fachgemeinschaft wahrgenommen werden. Ziel der Vortragsreihe „Stadtgeschichte donnerstags“ ist es, diese Erkenntnisse einem breiten Publikum bekannt zu machen.

Die Vortragsreihe „Stadtgeschichte donnerstags“ findet in Kooperation des Stadtarchivs Duisburg mit der Mercator­Gesellschaft statt. Das komplette Programm unter https://www.duisburg.de/vv/medien/dez_iii/flyer_stadtgeschichte_donnerstags_2022-23.pdf

Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenfrei. Aktuelle Informationen unter https://www.duisburg.de/stadtarchiv

Veranstaltungsort
DenkStätte des Zentrums für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie
im Stadtarchiv Duisburg
Karmelplatz 5, 47051 Duisburg

Veranstaltungen

Sonderausstellung: Kochen Putzen Sorgen. Care-Arbeit in der Kunst seit 1960

Das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop zeigt in Kooperation mit Wissenschaftlerinnen des Kunstgeschichtlichen Instituts der Ruhr-Universität Bochum eine Gruppenausstellung, die historische und aktuelle Fragestellungen in künstlerischen Diskursen rund um Care-Arbeit thematisiert. Die in Kochen Putzen Sorgen. Care-Arbeit in der Kunst seit 1960 vereinten Videos, Fotografien, Installationen und Gemälde internationaler Künstlerinnen setzen sich mit den sozialen, ökonomischen und politischen Bedeutungen sowie der Sichtbarkeit einer zumeist von Frauen ausgeübten Arbeit auseinander. Erstmals entsteht so ein Überblick über die künstlerische Beschäftigung mit Care-Arbeit im globalen Kontext, der auch die spezifische lokale Perspektive des Ruhrgebiets als „Region der Arbeit“ einbezieht.

Begleitprogramm (Auszug)

Donnerstag, 26.10.2023
18-19 Uhr Vortrag
„In der Werbung sind wir Puppen, im Betrieb in Leichtlohngruppen“. Fotografien von (Care-)Arbeit im Ruhrgebiet
Dr. Kathrin Rottmann, Kunstgeschichtliches Institut, Ruhr-Universität Bochum
Kostenfrei (Sonderausstellung mit Eintritt)

Donnerstag, 7.12.2023
18.30 Uhr Filmabend und Gespräch im Filmforum, Bottrop
Frauen-Leben (1980), R. Christa Donner, Gabriele Voss
Ilse Kibgis, Gelsenkirchen, Gedichte (1989), R. Christoph Hübner, Gabriele Voss
Im Anschluss Gespräch mit der Filmemacherin Gabriele Voss. Eintritt frei

Veranstaltungen

Bildungsurlaub: Frauengeschichte als Demokratiegeschichte

2. bis 7. Juni 2024

Frauengeschichte als Demokratiegeschichte
Selbstermächtigung und Emanzipation vom 19. Jahrhundert bis heute

In diesem Bildungsurlaub wird es um bürgerliche und proletarische Frauenbewegungen, um die Rolle von Frauen im Nationalsozialismus, um weibliche Emanzipationsbewegungen in Ost und West sowie um aktuelle Diskussionen um Identitäten, Marginalisierungen, Privilegien gehen.

Thesen wie die von Kristen Rogheh Ghodsee, Professorin an der University of Pennsylvania, dass Frauen im Sozialismus besseren Sex haben, werden ebenso diskutiert wie die Position Judith Butlers, dass die Frauenbewegungen „Frau“ nur geschaffen haben, um darauf ihre politische Agenda aufzubauen.

Weitere Informationen hier.

Veranstalterin: aktuelles forum

Leitung: Susanne Abeck & Dr. Uta C. Schmidt

Veranstaltungen

Ausstellung: IKONA. Heilige Frauen in der orthodoxen Kunst

Debatten über die Stellung der Frau in der Gesellschaft werden seit Jahr­zehnten geführt, sie sind in den letzten Jahren im Zuge der Gender-Diskurse und der #MeToo-Bewegung aktueller denn je. Die Ausstellung IKONA legt als erste Ikonen-Ausstellung einen breiten Fokus auf die Dar­stellung heiliger Frauen in der christlich-orthodoxen Kunst. Sie ist die erste Zusammenarbeit zwischen den drei bedeutendsten Ikonen-Museen Westeuropas in Recklinghausen, Frankfurt am Main und Kampen (Niederlande). Über siebzig Exponate aus den Sammlungen der drei Museen und aus Privatbesitz illustrieren das breite Spektrum und die thematischen Spannungsfelder weiblicher Heiligkeit.

Zu Beginn der Ausstellung werden biblische Frau­en vorgestellt, die das christliche Frauenbild maß­geblich geprägt haben, insbesondere Eva und Maria: Evas Ungehorsam und „Schuld“ am Sün­denfall verurteilte Frauen zu einem Leben in De­mut und Buße, während Maria als Mutter Christi (und „Neue Eva“) entscheidenden Anteil an der Überwindung dieser Schuld hatte. Sie vereinte in sich Keuschheit, absoluten Gehorsam gegen­über Gott und das standhafte Erdulden von (seeli­schem) Schmerz und war das maßgebliche Vorbild für alle heiligen Frauen.

Der Hauptfokus liegt jedoch auf Märtyrerinnen, Asketinnen und Herrscherinnen. Dabei stehen vor allem Ikonen, die ungewöhnliche Handlungen und Ereignisse zeigen, im Mittelpunkt: So wird die heilige Thekla mit einem Evangelium wie­dergegeben, womit sie als Verkünderin von Gottes Wort identifiziert wird – für eine von kirchlichen Lehrämtern ausgeschlossene Frau eigentlich eine undenk­bare Darstellung (s. Pressefoto 7). Auch zu aktuellen De­batten finden sich Anknüpfungspunkte: Dabei hat die heilige Fomaïda sogar das Zeug zur „Ikone der #MeToo-Bewegung“: Sie wurde zur Märtyrerin, weil sie sich gegen die sexuellen Übergriffe ihres Schwiegervaters zur Wehr setzte, der sie schließ­lich ermordete (s. Pressefoto 8).

Viele heilige Frauen handeln erstaunlich selbst­bestimmt und selbstbewusst: Sie verweigern die Ehe, halten öffentliche Reden, fordern männliche Autoritäten heraus und erdulden – wie die heilige Marina von Antiochia – „mannhaft“ Einsamkeit, Folter und Tod (s. Pressefoto 6). Auf vielfache Weise über­schreiten sie die im sozialen Alltag geltenden Geschlechtergrenzen und unterlau­fen Erwartungen, die bis in die Neuzeit hinein an Frauen gestellt werden. Bis zu einem gewissen Grad gilt dasselbe für Herrscherinnen, wenn diese aus dem Schatten ihre Ehemänner oder Söhne heraustreten und selbst Macht ausüben. Die Ausstellung IKONA macht diese Spannungsfelder zum Thema und leistet damit einen Beitrag, die Wahrnehmung und die Darstellung von Frauen in der christlich-orthodoxen Kultur zu beleuchten, ihren Wurzeln nachzuspüren und weibliche Handlungsspielräume auszuloten.

bis 17. März 2024

In Kooperation des Ikonen-Museums Recklinghausen mit dem Ikonenmuseum Frankfurt am Main und dem Ikonenmuseum Kampen (NL).

Veranstaltungsort
Ikonen-Museum Recklinghausen
Kirchplatz 2a, D-45657 Recklinghausen
www.ikonen-museum.com

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Ausstellung: Ankommen. 13 Frauen vom Borsigplatz erzählen

Die Fotoausstellung „Ankommen. 13 Frauen vom Borsigplatz erzählen“ („Göç – Borsigplatz’da yaşayan 13 kadının dilinden“) richtet den Blick auf weibliche Erinnerungen und wird an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum gezeigt.

Die portraitierten Frauen kamen im Rahmen des Anwerbeabkommens in den 1970er Jahren nach Deutschland und leben seither rund um den Dortmunder Borsigplatz. Sie widmeten ihre Zeit der Familie, dem Haushalt und der Betreuung der Kinder, die, wie auch die Enkel*innen, heute fest in Deutschland verwurzelt sind. Über die Jahre verblasste der Gedanke an eine Rückkehr. Das Leben zwischen zwei Kulturen wurde Normalität, alte und neue Heimat existieren friedlich nebeneinander.

Sowohl bei der Hängung der Bilder als auch bei der Eröffnung der Ausstellung in Bochum (23. November, 10:15 Uhr im Audimax der Hochschule) wird Leopold Achilles vor Ort sein. Der Fotograf hat die Bilder der dargestellten Frauen angefertigt und steht für Rückfragen und zu Gesprächen bereit.

Das Projekt „Ankommen“ ist als Kooperation zwischen der Planerladen gGmbH und dem STADT_RAUM im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund entstanden. Gemeinsam mit Jugendlichen aus der vierten Generation der so genannten Gastarbeiter*innen hat das Projektteam Gespräche mit den Frauen in ihrer Muttersprache aufgezeichnet. Die Interviews lassen sich auf Deutsch nachlesen und im Original (türkisch) über einen QR-Code abrufen.

Eingebettet ist die Ausstellung in die Community Health Konferenz, die am 23. und 24. November an der HS Gesundheit stattfindet. Die Teilnahme ist kostenlos, Interessierte müssen sich allerdings anmelden, um teilnehmen zu können. Die Fotoausstellung kann – unabhängig von der Konferenz – von allen Interessierten ohne Voranmeldung besucht werden. „Themenschwerpunkte der diesjährigen Konferenz sind Stadtgesundheit, Versorgungsforschung, Pflege, Behinderung und Inklusion sowie Rassismus und Bildung“, erläutert Sophie Schuller, die die Community Health Konferenz an der HS Gesundheit organisiert. „Wir finden, dass die Ausstellung zu vielen dieser Themenfelder gute Denkanstöße gibt, und haben uns deshalb entschlossen, die Fotos in diesem Rahmen zu zeigen.“

Zur Community Health Konferenz:
Community Health ist ein Forschungsfeld, das sich der Gesundheit spezifischer Gruppen mit gemeinsamen Eigenschaften widmet. Dazu können Diversitätsmerkmale (zum Beispiel Alter, Geschlecht, Kultur oder Herkunft), ein gemeinsam genutzter Lebens- oder Sozialraum (wie zum Beispiel ein Stadtteil), gemeinsame Arbeit oder Interessen zählen. Über die Frage, wie die Gesundheit von oftmals benachteiligten Gruppen langfristig und nachhaltig verbessert werden kann, diskutieren am 23. und 24. November 2023 Forscher*innen, Praktiker*innen und Studierende bei der 6. Community Health Konferenz an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum.

bis Ende Januar 2024

Weitere Informationen:
https://www.hs-gesundheit.de/chkbochum/anmeldung-zur-chk

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Jetzt bewerben für FrauenOrte in NRW!

Der Frauenrat NRW – ein frauenpolitischer Zusammenschluss und ein Netzwerk von rund 50 Frauenverbänden und Frauengruppen gemischter Verbände in Nordrhein-Westfalen – hat ein landesweites Projekt initiiert: FrauenOrte in NRW. Das Ruhrgebiet ist darin nur eine Region, gleichwohl eine spannende.

Die Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen ist geprägt von starken und mutigen Frauen, die Großes bewirkt und wegweisende Leistungen erbracht haben. Von ihnen sind im Laufe der Jahrhunderte viele in Vergessenheit geraten. Die Mehrzahl dieser Vorreiterinnen für Freiheit, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit haben es auch nicht in die Geschichtsbücher geschafft. Frauen waren somit für einen Großteil der Geschichte unseres Landes so gut wie unsichtbar. FrauenOrte in NRW möchte Frauengeschichte und die Orte, an denen sie gewirkt haben, in ganz Nordrhein-Westfalen sichtbar machen. NRW kann sich dabei auf die Erfahrungen ähnlicher Projekte in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt beziehen. Ziel ist es, eine Kommunikation über Frauenpersönlichkeiten in der Geschichte anzustoßen, sie in die regionale Geschichtskultur und die Landesgeschichte einzuschreiben und mit ihren unterschiedlichen Identitäten nicht nur jungen Frauen in der Entwicklung eigener Stärken, Wünsche und Ziele als Vorbilder zur Diskussion zu stellen. Mehr zum Projekt unter https://www.frauenorte-nrw.de/

Antragsberechtigt für FrauenOrte NRW sind Kommunen, Frauenverbände und Frauengruppen gemischter Verbände, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Wirtschafts- und Tourismusverbände, Landschaftsverbände, Museen, Archive und Geschichtswerkstätten, Privatpersonen aus der Zivilgesellschaft sowie Vereine und Organisationen, die die Gleichberechtigung der Geschlechter fördern. Sie sollen in der Lage sein, die Einrichtung des Ortes zu begleiten.

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Neuerscheinung: Berta Schulz. Von der Wäscherin zur Reichstagsabgeordneten der SPD

Am 23. März 1933 schaffte sich die Demokratie selbst ab. Unter dem Druck der NSDAP stimmte der Reichstag für das „Ermächtigungsgesetz“, das den Übergang zur NS-Diktatur bedeutete. Die Abgeordneten der KPD waren bereits verhaftet oder untergetaucht. Allein die SPD unter ihrem Vorsitzenden Otto Wels verteidigte noch die Werte von Menschlichkeit und Demokratie: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“ Es waren die letzten freien Worte im Deutschen Reichstag.

Zu den 94 Reichstagsabgeordneten der SPD, die geschlossen gegen das Ermächtigungsgesetz stimmten, gehörte auch Berta Schulz aus Herne. Wer war diese Frau, die sich trotz der beängstigenden Atmosphäre mutig den Nationalsozialisten widersetzte?

Die Würdigung von Berta Schulz führt tief in die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. Sie erzählt von ihrem Ringen um gesellschaftliche Anerkennung als Proletarierin und als Frau. Sie erzählt von der Weimarer Republik, von ihrer demokratischen und sozialen Ausgestaltung und ihrer Zerstörung. Und sie erzählt vom Ruhrgebiet, in dem manches anders war als im Reich.

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Platz der Heinze-Frauen

Am Mittwoch, dem 8. März 2023, wurde der neue Platz der HeinzeFrauen gegenüber des Justizzentrums im Gelsenkirchen Ückendorf mit einem Fest der Öffentlichkeit übergeben. Der attraktive neue Stadtplatz wurde nach Ideen und Anregungen der Bürgerschaft gestaltet und konnte nach Abbruch der Gebäude Bochumer Straße 74 und 76 mit Mitteln von Bund und Land NRW aus dem Topf der Städtebauförderung realisiert werden.

Kein Zufall war es, dass die feierliche Eröffnung am Weltfrauentag stattfand. Der neue Platz verdankt seinen Namen den Mitarbeiterinnen des Gelsenkirchener Fotolabors Heinze, die in einem jahrelangen Rechtsstreit 1981 die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen erkämpften und so bundesdeutsche Geschichte schrieben.

Veranstaltungen

Ottilie Schoenewald

In der Reihe „Schaufenster Stadtgeschichte“ präsentiert das Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus den Beständen des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte.

Im März wird ein Brief von Ottilie Schoenewald an Dr. Josef Lossen (1947) präsentiert.

Ottilie Schoenewald gehörte in der Vorkriegszeit mit ihrem Ehemann, dem Rechtsanwalt und Notar Dr. Siegmund Schoenewald, zu den bekanntesten Persönlichkeiten Bochums. Sie war Mitglied des Stadtrats, Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes in Bochum und später sogar auf Reichsebene. Sie engagierte sich auch stark für die Rechte von Frauen in der Gesellschaft. Die zunehmende Diskriminierung und Verfolgung des jüdischen Paares durch die Nationalsozialisten mündete in der Emigration nach Holland, später nach England, wo Siegmund Schoenewald 1943 starb. Ottilie Schoenewald starb 1961 in Chicago.

Ottilie Schoenewalds Engagement galt stets ihren jüdischen Glaubensgenossen. Beispielhaft sei die Unterstützung der „Ostjuden“ genannt, die im Oktober 1938 aus dem Deutschen Reich nach Polen ausgewiesen wurden. Ottilie Schoenewald wurde von den Betroffenen um Rat gefragt und sie nahm maßgeblich die überhastete Vorbereitung der ersten Deportation Bochumer Juden in die Hand. Vergleichbare Berichte gibt es auch von anderer Seite, davon zeugt der Brief Schoenewalds an Dr. Josef Lossen, der „in den Schreckenstagen von 1938 (…) nicht nur ein Arzt für unsere körperlichen Leiden, sondern (…) uns durch Ihre Güte und Hilfe auch seelischen Trost gegeben“ hatte. Gemeint war sicherlich die Reichspogromnacht vom 9. November 1938, in der auch das Haus der Schoenewalds verwüstet worden war.

Ottilie Schoenewald schrieb diese Zeilen voller Dankbarkeit aus ihrem Exil in New York im Jahre 1947. Dr. Lossen war leitender Arzt am St. Josefs-Hospital in Bochum und hat offenbar, gemeinsam mit seiner Tochter und weiteren Mitarbeitern des Hospitals, trotz aller Gefahren durch das NS-Regime, den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Bochums unterstützend zur Seite gestanden.

Der Eintritt zu den Ausstellungen des Hauses ist frei.

Veranstaltungsort
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Straße 47, 44789 Bochum
www.bochum.de/stadtarchiv

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Wupperfrauen

Seit einigen Tagen ist die Website https://wupperfrauen.de freigeschaltet.

Frauen tauchen in Wuppertal nicht auf oder gehen unter. Das wollen einige Frauen aus der Stadt ändern und Frauen in Wuppertal sichtbarer machen. Sie wollen Wuppertaler Frauen aus Kunst, Kultur, Politik, Sport, Wissenschaft, Forschung und Religion benennen und in einem virtuellen Stadtplan ausfindig machen, aufzeigen und etwas zu ihnen berichten.

Dafür kann man Biografien von verstorbenen und lebenden Wuppertalerinnnen und einen Stadtplan aufrufen, auf denen sich die Biografien verorten lassen.

Veranstaltungen

Ausstellung: Wut. Macht. Mut.

seit Sonntag, 23. Oktober 2022

Die zweite Frauenbewegung hat in den 1970er-Jahren zum ersten Mal Gewalt gegen Frauen, ausgeübt durch Männer, öffentlich thematisiert und Gegenstrategien entwickelt. Wir fragen uns, in welcher Weise diese Thematisierungen und die unterschiedlichen Strategien der Gegenwehr die heutigen Debatten um sexuelle/sexualisierte Gewalt beeinflussen.

Die Ausstellung und die Eröffnungsveranstaltung stehen im Zusammenhang mit dem derzeitigen Digitalisierungsprojekt von ausZeiten e.V. im Rahmen des Digitalen Deutschen Frauenarchivs DDF: „Wir machen draus ein Frauenhaus“ – Die Entstehung, Vernetzung und Arbeit der autonomen Frauenhausbewegung in NRW.

Veranstaltungsort
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Str. 47, 44789 Bochum

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Uta C. Schmidt mit dem Titel „Aufmüpfige Frauen“ ausgezeichnet!

Stiftung vergibt Titel „Aufmüpfige Frauen“

Der Titel „Aufmüpfige Frauen“ der gleichnamigen Dortmunder Stiftung geht in diesem Jahr an eine Historikerin und an drei Medizinerinnen: Dr. Uta C. Schmidt, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW und Initiatorin dieser Website frauen/ruhr/geschichte, wird als „geschichtsbewusste Feministin“ ausgezeichnet.

Sylvia Groth, Kristina Hänel und Helga Seyler erhalten den Preis, weil sie „das Selbstbestimmungsrecht der Frauen zum §219a und §218 vertreten und die Kämpfe der Frauenbewegung fortgeführt haben“.

Die Stiftung Aufmüpfige Frauen vergibt seit 2006 alle zwei Jahre die mit 3.000 Euro dotierten Auszeichnung.

frauen/ruhr/geschichte gratuliert sehr herzlich der Kollegin Uta C.!

Infos: http://www.stiftung-aufmuepfige-frauen.de

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Vortrag: Frauen und Männer im Krieg. Europäische Erfahrungsgeschichten

Vortrag: Prof. Dr. Maren Röger, Universität Augsburg / Bukowina-Institut
Moderation: Dr. Andrea Genest, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Fürstenberg/H.

Der Zweite Weltkrieg veränderte den Alltag der europäischen Bevölkerungen tiefgreifend. Millionen Frauen übernahmen weitere Rollen, sei es aus ökonomischem Zwang, aus Interesse an erweiterten Handlungsräumen oder politischem Willen. Sie leisteten Hilfsdienste in den Armeen oder kämpften mit der Waffe, auch in Partisanenbewegungen. Millionen Männer wurden in die kämpfenden Armeen eingezogen, wo spezifische Männlichkeitskulturen gepflegt wurden.

In ihrem Vortrag gab Maren Röger am Dienstag, 23. November 2021, einen Überblick über Erfahrungswelten der europäischen Bevölkerungen mit einem besonderen Fokus auf veränderten Geschlechterrollen sowie Erfahrungen sexualisierter Gewalt, die Frauen in unterschiedlichen Ländern machten.

Die Teilnahme wurde aufgezeichnet und kann abgerufen werden unter https://www.topographie.de/livestream/.

Vortragsreihe „Alltag unter deutscher Besatzung in Europa 1939–1945”, in Kooperation von Topographie des Terrors mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, konzipiert mit Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer, Historisches Seminar, Bergische Universität Wuppertal.

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Denkmal für Helene Wessel umstritten

Ausschreibung: Denkmal für Helene Wessel – Eine der vier Mütter des Grundgesetzes

Helene Wessel war eine von nur vier Frauen, die als Mitglieder des Parlamentarischen Rates im Jahr 1949 an der Erstellung unseres Grundgesetzes mitgewirkt haben.  Als einer dieser vier „Mütter“ des Grundgesetzes sollte ihr – auf Vorschlag des NRW-Heimatministeriums – ein Denkmal im Dortmunder Stadtgarten gesetzt werden.

Helene Wessel war zeitlebens eine überzeugte Pazifistin und kämpferische Demokratin. Das Denkmal soll so zum einen an die historischen Leistungen einer beeindruckenden Frau erinnern, gleichzeitig aber auch Mahnung in unserer heutigen Zeit der Demokratiegefährdung und Politikverdrossenheit sein.

Doch nun ist die Denkmalsetzung umstritten, denn die Fürsorgerin Helene Wessel hat nicht nur die Grundlagen heutiger Gleichstellungspolitik im Grundgesetz gelegt, sondern zugleich auch in Fürsorgefragen umstrittene eugenische Positionen vertreten.

Weitere Informationen hier.

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Neuerscheinung: Das Patriarchat der Dinge

Rebekka Endler: Das Patriarchat der Dinge. Warum die Welt Frauen nicht passt, Dumont Verlag, Köln 2021, 336 Seiten, ISBN 978-3-8321-8136-9, 22,00 €

WIE FÜR MÄNNER GEMACHTES DESIGN UNSER LEBEN BESTIMMT

Unsere Umwelt wurde von Männern für Männer gestaltet. In ›Das Patriarchat der Dinge‹ öffnet Rebekka Endler uns die Augen für das am Mann ausgerichtete Design, das uns überall umgibt. Und sie zeigt, welche mitunter lebensgefährlichen Folgen es für Frauen hat. Unsere westliche Medizin ist beispielsweise – mit Ausnahme der Gynäkologie – auf den Mann geeicht: von Diagnoseverfahren und medizinischen Geräten bis hin zur Dosierung von Medikamenten. Aber auch die Dummys für Crashtests haben den männlichen Körper zum Vorbild – und damit das ganze Auto samt Airbags und Sicherheitsgurten. Der öffentliche Raum ist ebenso für Männer gemacht: Architektur, Infrastruktur und Transport, sogar die Anzahl öffentlicher Toiletten oder die Einstellung der Temperatur in Gebäuden.

Wer überlebt einen Herzinfarkt? Wer friert am Arbeitsplatz und für wen ist er gestaltet? Für wen sind technische Geräte leicht zu bedienen? Für wen ist das Internet? Das Patriarchat ist Urheber und Designer unserer Umwelt. Wenn wir uns das bewusst machen, erscheinen diese Fragen plötzlich in einem neuen Licht.

Leseprobe

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Künstlerische Recherche-Residenz zu Fasia Jansen: Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz

Nach einem Juryentscheid am 30. Juli 2020 sind Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz vom Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund | Köln und Interkultur Ruhr zu einer zweimonatigen Recherche-Residenz eingeladen worden. Die Ergebnisse aus ihrer Beschäftigung mit der verstorbenen Aktivistin und Liedermacherin Fasia Jansen aus Oberhausen werden im Frühjahr 2021 im Rahmen des Internationalen Frauenfilmfestivals in Dortmund präsentiert.

Die Kunst- und Kulturproduzentinnen Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz werden mit einer Schwarzpositionierten künstlerisch-kulturhistorischen Recherche Fasia Jansens Leben und Wirken in Zusammenhängen der regionalen, aber auch der globalen Schwarzen Bewegung untersuchen. “Der Großteil der bereits entstandenen Recherchen, Bücher, Filme und Archive zu Fasia Jansen wurde von weißen Autor*innen verfasst und gesammelt. Dies spiegelt sich in dem Diskurs um Fasia Jansen wider: So wird beispielsweise nur beiläufig auf das bis jetzt wenig recherchierte Netzwerk Schwarzer Akteur*innen, das sie im Ruhrgebiet, aber auch international umgab, eingegangen,” heißt es in ihrem Bewerbungsschreiben. „Als Schwarze deutsche Kunstschaffende und Aktivistin nimmt Fasia Jansen, die sich weltweit insbesondere für Frauenrechte und Frieden eingesetzt hat, eine einzigartige Position in der Geschichte des Ruhrgebiets und Deutschlands ein.“

“Wir sind froh, mit Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz Residentinnen gefunden zu haben, die sich als kritische Erbinnengemeinschaft verstehen. Sie wollen bisher unsichtbare soziopolitische Einbindungen von Fasia Jansen untersuchen und ihre Geschichte auf selbststärkende Potentiale für Schwarze Bewegungen des heutigen Ruhrgebiets hin untersuchen”, so die fünfköpfige Jury, bestehend aus Betty Schiel (IFFF Dortmund | Köln), Ella Steinmann (Theater Oberhausen), Eva Busch (atelier automatique), Maxa Zoller (IFFF Dortmund | Köln), Johanna-Yasirra Kluhs (Interkultur Ruhr).

Über die Residentinnen:

Princela Biyaa lebt seit über 8 Jahren im Ruhrgebiet. Wichtige Schritte zur Unterstützung der Sichtbarmachung Schwarzer Perspektiven, dem Diskurs deutscher kolonialer Vergangenheit und postkolonialer Gegenwart im Ruhrgebiet waren für sie die Mitbegründung der PoC Gruppe Bochum/Dortmund und des Postkolonialen Lesekreises der PoC AG an der TU Dortmund. Neben ihrem Engagement und Forschungen im akademischen Kontext ist sie seit mehreren Jahren im aktuellen Diskurs um die Anerkennung postmigrantischer Perspektiven und (Mehrfach)Zugehörigkeiten aktiv. Diesbezüglich ist sie in verschiedenen sozialen Projekten tätig, wie z.B. Projekt Ankommen e.V. und Familienzukunft. Derzeit konzipiert sie eine Workshopreihe zum Thema „Self Care and Community Care” für den vkii und arbeitet als Kuratorin an dem Projekt “Du denkst, du kennst Dortmund” (Arbeitstitel), welches lokalen Kunst- und Kulturschaffenden Akteur*innen der Nordstadt Gehör und Sichtbarkeit geben wird. Ab Juli 2020 arbeitet sie als Bildungsreferentin des Kompetenzzentrums Anti-Schwarzer Rassismus bei Each One Teach One e.V..

Marny Garcia Mommertz hat 2018 in Den Haag den Verein Afro Student Association mitgegründet, um mit internationalen Schwarzen Studierenden eine geschütztere Plattform des Austausches zu bilden und sich für positive Selbstrepräsentation von und für Schwarze im Stadtbild einzusetzen. Durch längere Aufenthalte in der Karibik, Südamerika, Nordamerika, Europa und Westafrika hat sie ein sich ständig erweiterndes globales Verständnis von Schwarzsein. So absolvierte sie zum Beispiel ein Praktikum bei der Bürger*innenrechtsbewegung Y’En A Marre in Dakar (Senegal) mit den Zielen, Strategien der Mobilisierung Schwarzer Menschen kennenzulernen und ihr Netzwerk zu erweitern. Als freie Mitarbeiterin am Goethe-Institut Salvador-Bahia betreute und unterstütze sie u.a. internationale Kunstschaffende der Künstler*innenresidenz Vila Sul. Durch die Arbeit mit internationalen Schwarzen Kunstschaffenden im Kontext der Stadt Salvador hat sie tiefe Einblicke in verschiedene Praktiken erworben, bei denen Selbstrepräsentation oder Aktivismus mit Kunst verwoben sind. Seit Januar 2020 arbeitet sie als kuratorische Assistenz beim Hartware MedienKunstVerein e.V. in Dortmund.

Beide Residentinnen sind Mitbegründerinnen der Association of Black Arti_ists, die die Selbstrepräsentation von Schwarzer Kunst und Künstler*innen in Europa stärken möchte.

www.interkultur.ruhr/kalender/juryentscheid-zur-kuenstlerischen-recherche-residenz-fasia-jansen