frauen/ruhr/geschichte versteht sich als Vernetzungsmedium. Hier werden die Veranstaltungen zur Frauen- und Geschlechtergeschichte des Ruhrgebiets angezeigt und archiviert, die im „News-Ticker“ auf der Startseite erscheinen.

Veranstaltungen

Vortrag: Auguste Victoria, die „Kirchenjuste“ – Das kulturelle, soziale und politische Wirken von Deutschlands letzter Kaiserin

Sonntag, 14. September 2025, 15.00 Uhr
Tag des Offenen Denkmals

Bereits der Veranstaltungsort verweist auf die Deutsche Kaiserzeit: Otto von Bismarck war 1871 der wesentliche Initiator des Deutschen Kaiserreichs der Hohenzollern, das 1918 in der Novemberrevolution sein Ende fand, als Kaiser Wilhelm II. ins Exil nach Holland floh. Noch heute gibt es im Ruhrgebiet zahlreiche Zeugnisse dieser Epoche, vor allem Straßennamen, aber auch Hohenzollern- und Bismarck-Denkmäler. In der Christuskirche in Gelsenkirchen-Bismarck wird aktuell die Ausstellung „Preußens Gloria“ gezeigt, mit dem Untertitel „Protestantismus und Militarismus im Reich der Hohenzollern“. Der Vortrag von Thomas Parent (1983-2013 stellv. Direktor der LWL-Museen für Industriekultur) ergänzt diese Ausstellung.

Anders als Wilhelm II. verschwand seine Ehefrau Auguste Victoria nach dem Ersten Weltkrieg sehr schnell aus der öffentlichen Erinnerung. Schon vor dem Ende der Monarchie war sie als „Kirchen-Juste“ belächelt worden; ihre Hofdamen galten aufgrund ihrer öffentlich zur Schau gestellten Frömmigkeit als „Halleluja-Tanten“. Trotzdem lohnt sich eine Beschäftigung mit der Biographie der Monarchin, die in der Endphase des Kaiserreichs als „starke Frau“ die Politik ihres Ehemanns maßgeblich beeinflusste und ihn 1918 an einer rechtzeitigen Abdankung zugunsten des ältesten Enkelsohns hinderte. Eine solche Abdankung hätte vermutlich ein Weiterbestehen der Herrschaft der Hohenzollern – allerdings parlamentarisch kontrolliert – ermöglicht und der deutschen Geschichte vielleicht eine andere, positive Wendung gegeben.

Der Vortrag akzentuiert auch das soziale Wirken Auguste Victorias, die seit 1890 in Preußen den Bau von mehr als hundert protestantischen Kirchen angeregt und finanziell gefördert hat. Angegliedert waren Gemeindehäuser mit Sozialstationen, wo die Arbeiterfrauen eine verantwortungsbewusste Haushaltsführung und hygienische Säuglingspflege erlernen konnten. Zur Einweihung erhielt jede Gemeinde – auch in Gelsenkirchen – eine Altarbibel mit einem persönlichen Widmungsspruch. Die Kaiserin hat mehrfach das Ruhrgebiet besucht, vor allem die Krupp-Familie in Essen. In Marl, wo 2015 die Zeche „August-Victoria“ als zweitletztes Bergwerk im Revier die Förderung endgültig einstellte, steht eine Denkmal-Skulptur der Monarchin in der Fußgängerzone des Stadtteils Hüls.

Weitere Information: Förderverein der ev. Christuskirche Gelsenkirchen-Bismarck e.V., Bismarckstraße 292, 45889 Gelsenkirchen, Tel. 0209/3891951, info@foerderverein-christuskirche.de

Veranstaltungsort

Evangelische Christuskirche
Trinenkamp 46, Gelsenkirchen-Bismarck

Veranstaltungen

Antifeminismus in Deutschland – Bedrohung für Betroffene und Zivilgesellschaft

Vorstellung des Jahresberichtes 2024 der Meldestelle Antifeminismus

Online-Veranstaltung Montag, 29. September, 10.00 – 11.00 Uhr (MESZ)

Die „Meldestelle Antifeminismus“ registrierte im Jahr 2024 insgesamt 558 antifeministische Vorfälle. Dies entspricht einem Anstieg um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Angriffe reichen von Beleidigung, Bedrohung und Hasskampagnen über Körperverletzung und Brandstiftung bis hin zu systematischer digitaler sexualisierter Gewalt. Die Auswertung zeigt auch: Antifeminismus äußert sich zunehmend aggressiver.

Die Zahlen und Einschätzungen stammen aus dem im August veröffentlichten Jahresbericht der Meldestelle. Im Rahmen der Veranstaltung gibt das Team einen Überblick über die Ergebnisse und möchte mit den Teilnehmenden in einen Austausch kommen: Wofür stehen die Zahlen und Fakten und was folgt daraus für Politik und Zivilgesellschaft?

Anmeldung

Veranstaltungen

Unsichtbar? Unverzichtbar! Frauen in Gesellschaft und Kultur

Das kompakte Format „Studium Culturale“ an der VHS Essen beschäftigt sich in diesem Semester mit Frauen in Gesellschaft und Kultur, – oft unsichtbar gemacht, doch unverzichtbar für deren Entwicklung. Im Fokus stehen kulturelle, gesellschaftliche und politische Perspektiven auf weibliche Sichtbarkeit, Einfluss und Repräsentation im historischen und gegenwärtigen Kontext.

Anmeldung zu den (kostenpflichtigen) Terminen:

Mittwoch, 03.09.2025 18:00 – 20:30 Uhr
LITERATUR: Frauenliteratur vom Barock bis zur Gegenwart

Mittwoch, 10.09.2025 18:00 – 20:30 Uhr
KUNST: Karrierechancen zwischen Werkstatt, Hof und Akademie: Professionelle Malerinnen vom 16. bis 19. Jahrhundert

Veranstaltungsort
VHS Essen, VHS, Raum 4.03

Veranstaltungen

Frauen – Arbeit – Widerstand – Streiks als feministische Kampfmittel

„Ein Tag ohne uns“ – riefen 1975 Frauen in Island, die mit ihrem feministischen Streik am 24. Oktober das Land lahmlegten. Sie verweigerten für einen Tag jede Arbeit. Dieser Streik fand im durch die UNO ausgerufenen „Jahr der Frau“ statt, das u. a. die Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter zum Ziel hatte.

Was ist geblieben von den Forderungen aus dem Jahr 1975? Wo, wie und mit welchem Ergebnis wurde die Idee des Frauenstreiks auf genommen, etwa 1991 in der Schweiz oder 1994 in Deutschland? Wie funktionierten Streiks in sogenannten Frauenberufen und -arbeitsbereichen? Welche Rolle spielen dabei Migrantinnen? Welche Forderungen stehen heute im Mittelpunkt der Arbeitskämpfe von Frauen und feministischer Interventionen?

Die Hans-Böckler-Stiftung und der Förderverein des Instituts für soziale Bewegungen widmen sich diesen und weiteren Fragen am 23. Oktober 2025 – anlässlich des 50. Jahrestages des Streiks auf Island. Von 10 bis 17 Uhr dreht sich in Inputs und Diskussionen alles um feministischen Widerstand. Zudem sehen wir uns gemeinsam den Film „Ein Tag ohne Frauen“ an – der den Streik 1975 dokumentarisch porträtiert.

Tagung am 23.10.2025 in Bochum, mehr zum Programm siehe  HB2515rz_Einladung-web

Alicia Gorny und Mareen Heying,
Förderverein des Instituts für soziale Bewegungen
Michaela Kuhnhenne,
Hans-Böckler-Stiftung

Veranstaltungen

Reden von morgen: Weibliche Macht neu denken – Gespräch mit Eva Thöne

Sonntag, 9. November 2025, 11:00 Uhr

In Politik, Wirtschaft und Gesellschaft übernehmen Frauen zunehmend Führungsverantwortung, gestalten Strukturen, treffen Entscheidungen. Und doch bleibt vieles beim Alten: Die Symbolik der Macht ist männlich geprägt, ihre Narrative folgen bekannten Mustern – von der Idee des Genies über das Bild des einsamen Visionärs bis hin zur Heroisierung autoritärer Durchsetzungskraft. Was aber, wenn Frauen weder Heldinnen noch Heilsfiguren sein wollen? Wenn der Zugang zu Macht mit einem Gefühl der Fremdheit verbunden bleibt?

Eva Thöne, Leiterin des Kulturressorts beim SPIEGEL, spricht im Rahmen der Gesprächsreihe „Reden von morgen“ in der VHS Essen über ihr neues Buch „Weibliche Macht neu denken“ (Hanser Berlin, ET 16.09.2025). Darin wirft die Journalistin einen luziden Blick auf die große Leerstelle im gegenwärtigen feministischen Diskurs. Thöne plädiert für ein neues, solidarisches Verständnis von Macht, das auf Selbstwirksamkeit, Gerechtigkeit und Veränderung zielt.

Im Gespräch mit Nikolaos Georgakis, Programmbereichsleiter in der VHS Essen, wird es um die historischen Gründe für den Ausschluss von Frauen aus den klassischen Machtarenen gehen, wie auch um die Frage, warum sich viele Frauen in Machtpositionen auch heute noch fehl am Platz fühlen.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort
VHS Essen, Großer Saal
Burgplatz 1, 45127 Essen

Veranstaltungen

Recklinghäuser Frauengeschichte im Ruhr Museum erlebbar

Der Arbeitskreis Recklinghäuser FrauenGeschichte hat dem Essener Ruhr Museum einen einzigartigen Bestand von Exponaten zur Geschichte der Bekleidungsindustrie in Recklinghausen übergeben. Die Stücke stammen aus der Arbeit mit Zeitzeuginnen und zeigen, wie Frauen in der Nachkriegszeit in Betrieben wie Nähereien oder Hemdenfabriken gearbeitet haben. Mit dieser Schenkung wird ein wichtiger Beitrag zur Darstellung von Frauengeschichte im Ruhrgebiet bewahrt und für zukünftige Generationen erfahrbar gemacht.

Seit über 15 Jahren widmet sich der Arbeitskreis Recklinghäuser FrauenGeschichte der Erforschung von Frauenbiografien in Recklinghausen. Ein Schwerpunkt lag in den vergangenen Jahren auf der Rolle von Frauen in der lokalen Bekleidungsindustrie – insbesondere in der Herrenhemdenproduktion. Durch umfangreiche Recherchen und zahlreiche Gespräche mit Zeitzeuginnen, die als Näherinnen, Zuschneiderinnen oder Plätterinnen tätig waren, entstand ein eindrucksvolles Bild vom Leben und Arbeiten der Frauen in der Nachkriegszeit. Neben persönlichen Lebensgeschichten wurden dem Arbeitskreis auch wertvolle Dokumente und Gegenstände überlassen – darunter zum Beispiel Ausbildungsnachweise, Berichtshefte mit Stoffproben, Kleidungsstücke, Werbematerialien, Betriebszeitungen oder auch Lehrverträge. Diese bislang kaum museal beachteten Zeugnisse industrieller Frauenarbeit wurden bereits in der erfolgreichen Wanderausstellung „Von Schnittmustern, Nähmaschinen und Plätteisen“ präsentiert, die von 2022 bis 2025 an mehreren Standorten in der Region gezeigt wurde.

Mit der Übergabe dieser Exponate an das Ruhr Museum findet dieses Kapitel nun einen nachhaltigen musealen Ort. Für das Museum bedeutet die Erweiterung eine wertvolle Ergänzung seines industrie- und alltagsgeschichtlichen Profils.

Veranstaltungen

Eröffnung Ausstellung und FrauenOrt Dore Jacobs

Sonntag, 19. Oktober 2025

Essen in Bewegung. Dore Jacobs und die Kulturen der Körper

Die Ausstellung „Essen in Bewegung – Dore Jacobs und die Kulturen der Körper“ ist einer bedeutenden Bewegungspädagogin gewidmet. Die aus Essen stammende Jüdin Dore Jacobs entwickelte nicht nur eine eigene Bewegungslehre, sondern begründete auch eine eigene Berufsschule, die bis heute besteht. Zusammen mit ihrem Mann Artur war Dore Jacobs auch politisch aktiv. Sie waren beteiligt an der Gründung der Essener Volkshochschule, traten aktiv für Frauenrechte ein und begründeten den „Bund – Gemeinschaft für sozialistisches Leben“, der während der NS-Zeit illegal weiter bestand und aktiv Widerstand leistete. Das Leben von Dore Jacobs kann als eine Geschichte des deutschen Judentums, der Emanzipation, der politischen Beteiligung, des bürgerlichen Engagements und der nachhaltigen Wirkung erzählt werden.

Neben Archivmaterialien werden vor allem – teilweise bisher unbekanntes – Bild-, Film- und Tonmaterial verschiedene Aspekte ihres Lebens behandeln. Ihre Körperphilosophie soll hierbei nicht nur in fließenden, bewegten Materialien dargestellt, sondern auch durch ein aktives Begleitprogramm erfahrbar gemacht werden.

Beginn der Eröffnung ab 16 Uhr
Grußworte
Musikalische Begleitung: Polina Shepherd (Klavier und Gesang)

Mit der Eröffnung der Ausstellung Essen in Bewegung. Dore Jacobs und die Kulturen der Körper, wird die Alte Synagoge – Haus jüdischer Kultur auch FrauenOrt Dore Jacobs.
Das Projekt FrauenOrte NRW des FrauenRat NRW e.V. wird gefördert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familien, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

Veranstaltungsort
Alte Synagoge – Haus jüdischer Kultur
Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen

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Rafft Euch empor! Jüdische Aktivistinnen aus Westfalen in der ersten Frauenbewegung

ab Sonntag, 12. Oktober 2025

Gehen Sie wählen? Haben Sie die Schule besucht, vielleicht studiert? Alles selbstverständlich, oder? Nicht immer und nicht für alle: Viele grundlegende Voraussetzungen für gleichberechtigte Teilhabe an unserer Gesellschaft waren in der ersten Frauenbewegung schwer umkämpft. Der Zugang zu Bildung und Erwerbstätigkeit, das Wahlrecht, faire Arbeitsbedingungen, aber auch die Kontrolle über den eigenen Körper waren Themen, die die Frauen damals beschäftigt haben.

Wir stellen Ihnen neun jüdische Aktivistinnen aus Westfalen vor, die in der Ausstellung in künstlerischer Interpretation von Studierenden der Hochschule Bielefeld zum Leben erweckt werden. Lernen Sie diese Frauen kennen, erfahren Sie mehr über die Themen, die sie bewegten, und erkunden Sie in interaktiven Stationen, was die erste Frauenbewegung mit uns heute zu tun hat!

Für Schulklassen ab Jahrgangstufe 9 bieten wir einen Workshop zum Thema Frauenrechte an. In dem Workshop geht es nach einem kurzen inhaltlichen Input um die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Menschenrechte in Form eines Planspiels. Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne unter lernen@jwmw-dorsten.de an unser Team Vermittlung

Veranstaltungsort
Jüdisches Museum Westfalen

Veranstaltungen

Ausstellung „Ruth Gläser. Pressefotos. Gedenkkultur. Oberhausen“

bis 7. September 2025

In den frühen 1950er Jahren nahm die junge Fotografin Ruth Gläser ihre Tätigkeit beim General-Anzeiger in Oberhausen auf. Ihre Fotografien aus den Jahren 1951 bis 1962 bilden die öffentliche Gedenkkultur, die Präsenz und Nicht-Präsenz der Nazi-Opfer, revanchistische Ereignisse und Traditionen, das neue Erscheinen von Vertriebenenverbänden, die Heimkehr von Kriegsgefangenen und die Gründung der Gedenkhalle ab.

Neu zu entdecken ist etwa ein Jahrzehnt der Oberhausener Stadtgeschichte– und damit auch eine der frühesten fotografischen Dokumentaristinnen Oberhausens nach 1945.

Weitere Informationen hier sowie das Begleitprogramm.

Veranstaltungsort
Gedenkhalle Oberhausen, Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46, 46049 Oberhausen

Veranstaltungen

Wie man lebt – wo man lebt. Dokumentarfotografien von Brigitte Kraemer

29. September 2025 bis 31. August 2026

Die Fotografin Brigitte Kraemer dokumentiert seit Anfang der 1980er Jahre bis heute mit einzigartigem Einfühlungsvermögen den Alltag sowie die Freizeit im Ruhrgebiet und anderswo. Ihre Themen sind u. a. Camping, Kleingärten, Mann und Auto, Leben am Kanal, Glaubensgemeinschaften, Friedensdorf Oberhausen, Migration und Frauenhaus.

Das Ruhr Museum konnte im Jahr 2022 mit Hilfe der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ihr Gesamtwerk ankaufen. Das Ruhr Museum besitzt rund 360.000 Negative und Abzüge in Schwarzweiß und Farbe.

Diese Ausstellung mit über 200 Bildern markiert den letzten Teil einer dreiteiligen Reihe zu Fotografinnen, die im Ruhrgebiet gearbeitet haben und arbeiten. Den Anfang machte 2023 die Ausstellung »Unterwegs mit Marga Kingler. Pressefotografin im Ruhrgebiet«, welche ein beeindruckendes Panorama des städtischen Lebens aus den Jahren 1951–1991 zeigte. »Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973« ist die zweite Ausstellung der Reihe. Mit ihren Arbeiten bestimmen sie die Geschichte der Fotografie in der Region maßgeblich mit. Im September 2025 schließt die Schau »Wie man lebt – Wo man lebt. Dokumentarfotografien von Brigitte Kraemer«, die Reihe ab.

Die Reihe unterstreicht die Bedeutung der Fotografie im Ruhrgebiet und vor allem in Essen, wo sich mit dem Museum Folkwang, dem Historischen Archiv Krupp, der Folkwang Universität der Künste und dem Ruhr Museum mehrere renommierte Einrichtungen zum Zentrum für Fotografie Essen zusammengeschlossen haben.

Voraus gingen der Reihe bereits seit 2010 Ausstellungen im Ruhr Museum zu Klassikern der Ruhrgebietsfotografie wie »Heinrich Hauser – Schwarzes Revier« (2010), »Chargesheimer. Die Entdeckung des Ruhrgebiets« (2014/15), »Erich Grisar. Ruhrgebietsfotografien 1928–1933« (2016), »Josef Stoffels. Steinkohlenzechen – Fotografien aus dem Ruhrgebiet« (2018) und schließlich »Albert Renger-Patzsch. Die Ruhrgebietsfotografien« (2018/19).

Veranstaltungsort
Ruhr Museum, Galerie 21-Meter-Ebene
Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen

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Ausstellung: Frauen und Arbeit im Ersten Weltkrieg

Im Foyer des Stadtarchivs Duisburgs thematisiert die Ausstellung „Frauen und Arbeit im Ersten Weltkrieg“. Erarbeitet wurde diese, begleitend zur Vortragsreihe „Stadtgeschichte donnerstags“, durch die FSJlerin Vanessa Albert. Die Ausstellung setzt sich mit der Rolle und Arbeitssituation von Frauen im Ersten Weltkrieg auseinander.

Vor dem Ersten Weltkrieg waren Frauen hauptsächlich als Dienstmädchen, Verkäuferinnen, Schneiderinnen, Spinnerinnen, Kellnerinnen, Hebammen oder Lehrerinnen tätig und machten lediglich 15,5% aller Erwerbstätigen aus. Dies wandelte sich insbesondere, nachdem Männer mit Beginn des Ersten Weltkrieges für den Kriegsdienst herangezogen wurden. Frauen wurden zunehmend in Industriebetrieben eingesetzt und begannen als Hortnerinnen, Straßenbahnschaffnerinnen oder in der Straßenreinigung zu arbeiten.

„Frauen und Arbeit im Ersten Weltkrieg“: Stadtarchiv Duisburg, Karmelplatz 5, 47051 Duisburg, Di und Do 9:30-17:00 Uhr, stadtarchiv@stadt-duisburg.de

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Frauen-Geschichte(n) und Rollenbilder im Wandel

Der LWL zeigt YouTube-Serie über starke Westfälinnen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat eine YouTube-Serie über starke Westfälinnen produziert. Die Serie „Westfälinnen“ porträtiert in drei Folgen starke Frauen aus der Vergangenheit und Gegenwart Westfalens. Anhand von Biographien zeigt sie Wandel und Kontinuitäten in Lebensrealitäten, Rollenbildern und Selbstverständnis westfälischer Frauen. Die Folgen veröffentlicht der LWL ab dem 11. August über den YouTube-Kanal „Westfalen im Film“. Die Journalistin Tessniem Kadiri moderiert die in Kooperation mit der HER Produktion GmbH entstandene Reihe.

Ob Unternehmerin, Aktivistin oder Schaustellerin – die Reportage „Westfälinnen“ erzählt die teils vergessenen Geschichten starker westfälischer Frauen aus unterschiedlichen Zeiten und Kontexten. Dabei kontrastiert sie diese historischen Persönlichkeiten mit modernen Protagonistinnen, die heute Erstaunliches erreichen: im Job und im Privaten, bei ihrem Einsatz für mehr gesellschaftliche Akzeptanz und Gleichstellung, in Tradition ihrer Vorfahrinnen und großer Visionärinnen.

„Frauen haben schon immer großes geleistet. Ihnen wird nur leider selten die Aufmerksamkeit zuteil, die sie eigentlich verdienen. Das wollten wir mit unserem Format ändern. Unser Anliegen war es, inspirierenden Westfälinnen eine Bühne zu geben und ihren Geschichten mehr Sichtbarkeit zu verleihen“, erklärt Laura-Marie Iven von LWL-Medienzentrum.

Die Webserie möchte die Lebensrealitäten ihrer Protagonistinnen darstellen und auf diese Weise auch Entwicklungen nachvollziehbar machen. Wie hat sich das Leben westfälischer Frauen über die Jahrhunderte verändert? Welchen Herausforderungen sahen und sehen sie sich gestern und heute in unterschiedlichen Lebensbereichen gegenüber? Wie haben sich die Stellung der Frau in der Gesellschaft und deren Wahrnehmung gewandelt? Und wie nahmen und nehmen Frauen sich selbst und ihr Rollenbild wahr?

Diesen und vielen weiteren Fragen geht Tessniem Kadiri in den 15-minütigen Folgen der „Westfälinnen“ nach. Dabei besucht sie Geburtsorte und Wirkungsstätten, begegnet Expertinnen, Familienangehörigen und Begleiterinnen der Protagonistinnen. Ganz nebenbei erkundet sie Westfalen fernab der gängigen touristischen Klischees und erlebt landschaftliche Schönheit, kulturelles Flair und besondere Begegnungen.

Die erste Folge beginnt im sauerländischen Schmallenberg auf den Spuren der Textilfabrikantin Sophie Stecker. Sie errichtete Ende des 19. Jahrhunderts eines der größten Strickwaren-Unternehmen Westfalens. Die Moderatorin spricht mit ehemaligen Angestellten und trifft auf dem Gut Bockum in Meschede auf Steckers Urgroßnichte Sophia. Anschließend spricht sie in Bochum mit der Modedesignerin und Mutter Susa Flor über den Spagat zwischen Beruf und Familienleben.

In Werl erfährt die Moderatorin mehr über die faszinierende Geschichte der Autorin und katholischen Politikerin Hedwig Dransfeld, die sich an der Schwelle zum 20. Jahrhundert für die Rechte von Frauen stark machte. Indem sie für politische Bildung und Teilhabe kämpfte, ebnete Dransfeld gemeinsam mit anderen Zeitgenossinnen den Weg zu einer geschlechtergerechteren Gesellschaft. Damit durchbrach sie das traditionelle Rollenverständnis ihrer Zeit. Knapp 120 Jahre später geht der/die non-binäre Autor:in und Künstler:in Linn Schiffmann noch einen Schritt weiter. Sie macht sich für eine Gesellschaft stark, in der das vorherrschende binäre Geschlechtersystem aufgebrochen wird und Menschen selbstbestimmt über ihre Geschlechtsidentität entscheiden können.

Folge drei porträtiert schließlich die Tier-Dompteurin Dora Friese aus Lemgo, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihren Raubtiervorstellungen internationale Erfolge feierte. Sie begründete eine Familientradition, die sich bis in die Gegenwart fortführt. Auch ihre Ururenkelin Kathleen Hardt ist Schaustellerin. Sie spricht mit der Moderatorin darüber, warum das Leben auf der Kirmes zwar nicht immer leicht, aber trotzdem ihre Leidenschaft ist.

Den YouTube-Kanal „Westfalen im Film“ des LWL-Medienzentrums erreichen Interessierte über den Link: https://www.youtube.com/channel/UCdTtL2NDaHWIuMnnF57bMIw

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Jetzt bewerben für FrauenOrte in NRW!

Der Frauenrat NRW – ein frauenpolitischer Zusammenschluss und ein Netzwerk von rund 50 Frauenverbänden und Frauengruppen gemischter Verbände in Nordrhein-Westfalen – hat ein landesweites Projekt initiiert: FrauenOrte in NRW. Das Ruhrgebiet ist darin nur eine Region, gleichwohl eine spannende.

Die Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen ist geprägt von starken und mutigen Frauen, die Großes bewirkt und wegweisende Leistungen erbracht haben. Von ihnen sind im Laufe der Jahrhunderte viele in Vergessenheit geraten. Die Mehrzahl dieser Vorreiterinnen für Freiheit, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit haben es auch nicht in die Geschichtsbücher geschafft. Frauen waren somit für einen Großteil der Geschichte unseres Landes so gut wie unsichtbar. FrauenOrte in NRW möchte Frauengeschichte und die Orte, an denen sie gewirkt haben, in ganz Nordrhein-Westfalen sichtbar machen. NRW kann sich dabei auf die Erfahrungen ähnlicher Projekte in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt beziehen. Ziel ist es, eine Kommunikation über Frauenpersönlichkeiten in der Geschichte anzustoßen, sie in die regionale Geschichtskultur und die Landesgeschichte einzuschreiben und mit ihren unterschiedlichen Identitäten nicht nur jungen Frauen in der Entwicklung eigener Stärken, Wünsche und Ziele als Vorbilder zur Diskussion zu stellen. Mehr zum Projekt unter https://www.frauenorte-nrw.de/

Antragsberechtigt für FrauenOrte NRW sind Kommunen, Frauenverbände und Frauengruppen gemischter Verbände, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Wirtschafts- und Tourismusverbände, Landschaftsverbände, Museen, Archive und Geschichtswerkstätten, Privatpersonen aus der Zivilgesellschaft sowie Vereine und Organisationen, die die Gleichberechtigung der Geschlechter fördern. Sie sollen in der Lage sein, die Einrichtung des Ortes zu begleiten.

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Platz der Heinze-Frauen

Am Mittwoch, dem 8. März 2023, wurde der neue Platz der HeinzeFrauen gegenüber des Justizzentrums im Gelsenkirchen Ückendorf mit einem Fest der Öffentlichkeit übergeben. Der attraktive neue Stadtplatz wurde nach Ideen und Anregungen der Bürgerschaft gestaltet und konnte nach Abbruch der Gebäude Bochumer Straße 74 und 76 mit Mitteln von Bund und Land NRW aus dem Topf der Städtebauförderung realisiert werden.

Kein Zufall war es, dass die feierliche Eröffnung am Weltfrauentag stattfand. Der neue Platz verdankt seinen Namen den Mitarbeiterinnen des Gelsenkirchener Fotolabors Heinze, die in einem jahrelangen Rechtsstreit 1981 die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen erkämpften und so bundesdeutsche Geschichte schrieben.

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Wupperfrauen

Seit einigen Tagen ist die Website https://wupperfrauen.de freigeschaltet.

Frauen tauchen in Wuppertal nicht auf oder gehen unter. Das wollen einige Frauen aus der Stadt ändern und Frauen in Wuppertal sichtbarer machen. Sie wollen Wuppertaler Frauen aus Kunst, Kultur, Politik, Sport, Wissenschaft, Forschung und Religion benennen und in einem virtuellen Stadtplan ausfindig machen, aufzeigen und etwas zu ihnen berichten.

Dafür kann man Biografien von verstorbenen und lebenden Wuppertalerinnnen und einen Stadtplan aufrufen, auf denen sich die Biografien verorten lassen.

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Vortrag: Frauen und Männer im Krieg. Europäische Erfahrungsgeschichten

Vortrag: Prof. Dr. Maren Röger, Universität Augsburg / Bukowina-Institut
Moderation: Dr. Andrea Genest, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Fürstenberg/H.

Der Zweite Weltkrieg veränderte den Alltag der europäischen Bevölkerungen tiefgreifend. Millionen Frauen übernahmen weitere Rollen, sei es aus ökonomischem Zwang, aus Interesse an erweiterten Handlungsräumen oder politischem Willen. Sie leisteten Hilfsdienste in den Armeen oder kämpften mit der Waffe, auch in Partisanenbewegungen. Millionen Männer wurden in die kämpfenden Armeen eingezogen, wo spezifische Männlichkeitskulturen gepflegt wurden.

In ihrem Vortrag gab Maren Röger am Dienstag, 23. November 2021, einen Überblick über Erfahrungswelten der europäischen Bevölkerungen mit einem besonderen Fokus auf veränderten Geschlechterrollen sowie Erfahrungen sexualisierter Gewalt, die Frauen in unterschiedlichen Ländern machten.

Die Teilnahme wurde aufgezeichnet und kann abgerufen werden unter https://www.topographie.de/livestream/.

Vortragsreihe „Alltag unter deutscher Besatzung in Europa 1939–1945”, in Kooperation von Topographie des Terrors mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, konzipiert mit Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer, Historisches Seminar, Bergische Universität Wuppertal.

Veranstaltungen

Denkmal für Helene Wessel umstritten

Ausschreibung: Denkmal für Helene Wessel – Eine der vier Mütter des Grundgesetzes

Helene Wessel war eine von nur vier Frauen, die als Mitglieder des Parlamentarischen Rates im Jahr 1949 an der Erstellung unseres Grundgesetzes mitgewirkt haben.  Als einer dieser vier „Mütter“ des Grundgesetzes sollte ihr – auf Vorschlag des NRW-Heimatministeriums – ein Denkmal im Dortmunder Stadtgarten gesetzt werden.

Helene Wessel war zeitlebens eine überzeugte Pazifistin und kämpferische Demokratin. Das Denkmal soll so zum einen an die historischen Leistungen einer beeindruckenden Frau erinnern, gleichzeitig aber auch Mahnung in unserer heutigen Zeit der Demokratiegefährdung und Politikverdrossenheit sein.

Doch nun ist die Denkmalsetzung umstritten, denn die Fürsorgerin Helene Wessel hat nicht nur die Grundlagen heutiger Gleichstellungspolitik im Grundgesetz gelegt, sondern zugleich auch in Fürsorgefragen umstrittene eugenische Positionen vertreten.

Weitere Informationen hier.