Wir ehren am Sonntag, 24. August in Mülheim/Ruhr Freiin Maria Theresia von Reuschenberg, 33. Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Mariensaal in Mülheim-Saarn mit dem 42. FrauenOrt NRW. Mehr zur Festveranstaltung finden Sie hier.
Freiin Maria Theresia von Reuschenberg war eine der letzten Äbtissinnen des Zisterzienserinnenklosters Mariensaal in Mülheim-Saarn. Nach Jahrzehnten innerer Auseinandersetzungen und Krisen brachte ihre Regentschaft dem Kloster eine neue, letzte Blüte, die sich auch in einer umfangreichen Bautätigkeit niederschlug: Sie schuf 1729 einen neuen Westflügel des Klosters und ließ den Kreuzgang unter Beibehaltung seiner gotischen Formen restaurieren.
Ein Teil der Baumaßnahmen hatte das Ziel, die Stiftsdamen des Klosters standesgemäß unterzubringen. So entstanden etwa eine Badestube und ein abgetrennter Bereich für die Körperpflege, begleitet vom Erstellen notwendiger Wasseranschlüsse und einer modernen Heizungsanlage. 1735 ließ sie außerhalb der Klosteranlage ein weiteres Gebäude errichten, das sie selbst bezog. Es steht in der heutigen Otto-Pankok-Straße 63.
Heinrich Grothues, der als Geistlicher noch unter der letzten Äbtissin tätig war, schrieb in seiner Chronik:
„Diese Maria Theresia von Reuschenberg war eine Haushalterin über alle Maßen und strenge Frau im Lebenswandel für sich und für andere; welches sich mit dem zärtlichen Leben der übrigen adeligen Damen nicht sehr verpaaren wollte; die übrigen Damen wurden unzufrieden und ließen dieses die Frau Äbtissin deutlich merken; sie hatte indessen eine bedeutende Klosterkasse zustande gebracht und zugleich alle Schulden getilgt.“
Von Krankheit und internen Auseinandersetzungen geprägt dankte Äbtissin Maria 1741 ab und starb zwei Jahre später in Köln.