Gender Studies: Internationales Zentrum gegründet

Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) gründet das Marie-Jahoda-Center for International Gender Studies. Die Geschlechterforschung an der RUB blickt auf eine mehr als drei Jahrzehnte währende Geschichte. Schon seit den 1980er-Jahren besteht das „RUB-Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung“, das auf einen engen interdisziplinären Austausch und zugleich den aktiven Aufbau nationaler und internationaler Forschungs- und Lehrkooperationen setzt. Nun geht die RUB mit dem Marie-Jahoda-Center den nächsten Schritt.

Sie führt ihre maßgeblichen Instrumente zur Bildung von Gender-Wissensnetzwerken zusammen – die Marie-Jahoda-Gastprofessur und die Masterstudiengänge Gender Studies – und entwickelt sie weiter. Mit dem Leitmotto „Creating Gender Knowledge Networks – Building Bridges to Society“ fügt sich das neue Zentrum nahtlos in die Gesamtstrategie der RUB ein. „Der Netzwerkgedanke steht dabei im Vordergrund“, so Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich. Das Zentrum sei auch ein weiterer Eckpfeiler der Bochumer Bewerbung im laufenden Wettbewerb zur Exzellenzstrategie.

In der Tradition Marie Jahodas

Mit der Gründung des Centers stellen sich die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem kultur- und sozialwissenschaftlichen Bereich und die RUB erneut in die Tradition der österreichischen Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907 bis 2001), die bereits Namenspatronin für die renommierte Gastprofessur für internationale Geschlechterforschung war. Marie Jahoda steht für wissenschaftliche Strahlkraft, für gelebte Interdisziplinarität und Internationalität sowie für eine konsequente Verbindung von Wissenschaft und gesellschaftlichen Fragestellungen.

Netzwerk in der Universitätsallianz

Ziel des Zentrums ist es, ein gutes Forschungsumfeld für Kooperationsprojekte zu schaffen und das besondere fachübergreifende Forschungsprofil konsequent fruchtbar zu machen. Prof. Dr. Katja Sabisch, Direktorin der Bochumer Gender Studies, hebt dafür die Bedeutung der Universitätsallianz Ruhr hervor: „Die Potenziale unserer Zusammenarbeit in der Geschlechterforschung sind enorm. Mit dem Center wird dies auf eine langfristige Basis gestellt.“

Die künftige Geschäftsführerin des Centers, Dr. Beate von Miquel, sieht als besonderes Merkmal, dass „Forschung und Lehre um den Wissenstransfer ergänzt werden, um dem gesellschaftlichen Bedarf nach Reflexion von Geschlechterbildern und Geschlechterwissen zu begegnen.“ Ein aktuelles Beispiel für das produktive Zusammenwirken von Forschung und Transfer ist die Kampagne „Unser Campus“. Der Hashtag Me-Too oder die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur „Dritten Option“ hatten zuvor gezeigt, dass es notwendig ist, neue Maßnahmen zu entwickeln, um einen inklusiven Campus zu schaffen.

Nachwuchsförderung

Ein starkes Augenmerk legt das Center auf die Förderung und Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Wenn es offiziell eröffnet wird, sollen sich vor allem Studierende, Doktoranden und Postdocs angesprochen fühlen. „Unser Call for Papers für die interdisziplinär organisierten Workshops richtet sich insbesondere an den Nachwuchs“, so Maximiliane Brand, Koordinatorin der Gender-Studies-Studiengänge und Sprecherin des wissenschaftlichen Mittelbaus im Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW.

Termin

Die offizielle Eröffnungsfeier des Centers fand am 25. und 26. Juni 2019 statt.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Katja Sabisch
Gender Studies
Fakultät für Sozialwissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 22988
E-Mail: katja.sabisch@rub.de

Zitation: , Gender Studies: Internationales Zentrum gegründet, Version 1.0, in: frauen/ruhr/geschichte, https://www.frauenruhrgeschichte.de/gender-studies-internationales-zentrum-gegruendet/

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